Nach dem Anschlag auf eine katholische Kirche im nigerianischen Owo am Pfingstsonntag mit zahlreichen Toten hat das zuständige Bistum Ondo die Tat verurteilt. "Das Massaker hat die Gemeinde zerstört", zitiert der römische Pressedienst "Fides" am Montag aus einer Mitteilung des Bistums. Der Bischof von Ondo, Jude Arogundade, hielt demnach alle Gläubigen dazu an "ruhig zu bleiben, das Gesetz zu achten und für den Frieden und die Rückkehr zu Normalität in unserer Gemeinde, unserem Staat und unserem Land zu beten".
Presseagentur meldet 100 Opfer
Gleichzeitig wolle das Bistum Falschmeldungen über den Anschlag widerlegen: "Alle Priester und der Bischof sind in Sicherheit und keiner von ihnen wurde entführt, wie in den Sozialen Netzwerken fälschlicherweise berichtet wurde."
Bei dem Überfall sind lokalen Medienberichten zufolge mindestens 35 Menschen getötet worden. Die deutsche Presseagentur meldet 100 Opfer. In der Stadt im Bundesstaat Ondo hatte sich der Anschlag der Zeitung "Punch" zufolge unmittelbar nach einem Pfingstgottesdienst ereignet. Eine noch unbekannte Anzahl an Angreifern eröffnete demnach das Feuer auf die Gemeindemitglieder. Auch Sprengstoff soll zum Einsatz gekommen sein.
Attentäter sind unbekannt
"Nur Dämonen aus der Unterwelt" könnten einen solchen "heimtückischen Akt" vollbringen, erklärte Nigerias Präsident Muhammadu Buhari laut BBC. Der Gouverneur von Ondo, Rotimi Akeredolu, sprach auf Twitter von einer "abscheulichen und satanischen Attacke".
Die Sicherheitslage in Nigeria gilt seit längerem als angespannt. Zuletzt erlebte das bevölkerungsreichste Land Afrikas eine neue Welle der Gewalt. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein großer Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde. Bislang hat sich niemand zu der Attacke bekannt.
Papst betet für die Opfer
Bereits am Sonntag brachte auch Papst Franziskus seine Trauer zum Ausdruck. Der Papst bete "für die Opfer und für das Land, das in einer Zeit des Feierns schmerzlich betroffen ist, und vertraut beides dem Herrn an, damit er seinen Geist schickt, um sie zu trösten", erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. Zunächst müssten nun die Einzelheiten des Vorfalls geklärt werden.