Ein bloßer "nostalgischer" Wiederaufbau reiche nicht aus. Stattdessen müsse man "offen für die Zukunft" sein. Dann sehe er in den zerstörten Gemeinden großes Potenzial, so Bischof Domencio Pompili. Auch Italiens Ministerpräsident Mario Draghi nahm an der Gedenkzeremonie teil und legte einen Kranz für die Opfer nieder.
Eine Rede hielt er nicht. Vor fünf Jahren hatte sich in Mittelitalien ein schweres Erdbeben ereignet, bei dem rund 300 Menschen starben; die meisten in Amatrice. Betroffen waren die Regionen Latium, Umbrien, Marken und Abruzzen. Die Bilder der Katastrophe sorgten für weltweite Anteilnahme.
Besuch vom Papst
Papst Franziskus reiste einige Wochen später nach Amatrice, um den Bewohnern Mut zuzusprechen. Der Wiederaufbau verläuft indes weiter schleppend. Von den schätzungsweise mehr als 80.000 beschädigten Gebäuden ist bisher nur ein kleiner Teil saniert. Gründe sind bürokratische Hürden bei der Auszahlung öffentlicher Hilfsgelder und die Folgen der Corona-Krise.
In vielen Kirchen hat die Renovierung noch gar nicht begonnen
Giovanni Legnini, als Regierungsbeauftragter zuständig für die Erdbeben-Folgen in den betroffenen Gemeinden, beklagte am Montag zudem fehlendes Know-how bei der Umsetzung von Projekten. Der langsame Fortschritt betrifft auch mehrere hundert zerstörte Kirchen. In vielen Fällen haben die Renovierungsarbeiten noch gar nicht begonnen.
Vor diesem Hintergrund forderte der Papst 2020 einen rascheren Wiederaufbau. Er hoffe, dass die Menschen zurückkehren könnten, um wieder "in diesen wunderschönen Gebieten" zu leben, sagte er zum vierten Jahrestag der Katastrophe.