Viele Frauen habe die Kirche schon verloren, sagte er am Freitag in Bonn. Es müssten entsprechende Ausbildungswege für höhere Positionen erschlossen werden, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichten.
"Es muss sehr frühe Programme geben, wie wir das bewerkstelligen können, damit wir nicht sagen müssen, wir haben eine Frau gesucht, aber keine gefunden", so der Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Bode: Frauen machen Kirche vollständig
Er äußerte sich bei einem Symposium der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) zum Thema "Frauen. Macht. Kirche". Er bevorzuge die Interpunktion "Frauen, macht Kirche vollständig!", sagte Bode. "Ich glaube, dass Sie viel dazu beitragen, dass Kirche vollständig ist."
Durch das Dialogforum der Deutschen Bischofskonferenz wie auch die Vorbereitungen auf die Familiensynode im Herbst im Vatikan sei insgesamt eine Atmosphäre der Offenheit gegenüber einer stärkeren Gleichberechtigung der Geschlechter in der Kirche zu spüren.
So befassten sich viele Bistümer mit dem Thema und stellten vermehrt Frauen in verantwortlichen Positionen ein, so Bode, der auch die Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft leitet.
Grenze des Sakramentalen neu bedenken
Wenngleich er eine schlichte Übertragung des Priester- oder Diakonamtes für Frauen nicht für möglich halte, so müsse man doch "grundsätzliche" Überlegungen zum Wesen von Ämtern und Diensten anstellen, erklärte der Bischof. So sehe er die Möglichkeit, durch die differenzierte Betrachtung des Amtes hier zu neuen Formen zu gelangen.
Auch habe die Aussendung von Gemeinde- und Pastoralreferentinnen "durchaus eine Qualität". Hier handle es sich keinesfalls nur um die Übergabe des Arbeitsvertrages, wie es früher der Fall gewesen sei. "Wo die Grenze des Sakramentalen ist, muss man neu bedenken." Manchen seien diese Feiern im Kreis der Gemeinde sogar "zu nah an Weihe".
Ehrenamtliche keine verlängerten Arme von Hauptamtlichen
Bode kündigte an, die Pastoralkommission werde bald ein Papier zum Dokument "Lumen Gentium" des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) vorlegen, in dem es auch um Charismen, Dienste und Ämter in der Kirche sowie um neue Formen von Beteiligung gehen werde.
"Die Ehrenamtlichen sind nicht die verlängerten Arme der Hauptamtlichen, sondern die haben sie zu befähigen und zu begleiten", sagte Bode.