Der katholische nigerianische Bischof Oliver Dashe Doeme setzt bei der Bekämpfung der Terrororganisation Boko Haram auch auf militärische Hilfe von US-Präsident Donald Trump. "Ich sehe in Trump auch einen Retter, denn er will den Terror wirklich bekämpfen, und er unterstützt die Kirche", sagte der Bischof von Maiduguri im Nordosten Nigerias am Samstag in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Nur wenn die Armee gut ausgestattet sei, könne sie Boko Haram besiegen, fügte der Bischof hinzu und beklagte eine verbreitete Korruption. Es sei viel Geld in die Taschen einzelner Militärs geflossen; deshalb seien Soldaten nicht bezahlt und Waffen nicht gekauft worden. Zugleich verhungerten Flüchtlinge, weil sie nicht auf ihr Land zurückkehren und die Felder bewirtschaften könnten. Wenn die westlichen Länder mit Geld helfen wollten, sollten sie die Kirche einbinden. Sie sei transparent und verfüge über die nötigen Strukturen, damit die Hilfe ankomme.
Kinder mit Sprengstoffgürteln
Doeme bestätigte, dass die Armee in der nordöstlichen Provinz Borno die meisten Gebiete von Boko Haram zurückerobert habe. Aber es komme immer wieder zu sporadischen Angriffen, weil die Islamisten sich weiter nach Norden zurückgezogen hätten. Sie schickten auch immer noch Kinder mit Sprengstoffgürteln in die Dörfer.
Mit Blick auf die 2014 verschleppten 276 Mädchen, von denen im Dezember 21 freigelassen wurden, sagte der Bischof, es habe einen Gefangenenaustausch gegeben. Auch wenn die Regierung das nicht zugebe, seien Boko-Haram-Kämpfer freigelassen worden. Sie hätten mittlerweile wieder eine Serie von Bombenattentaten verübt. Die weltweite Kampagne "Bring back our girls" habe den Preis für die Geiseln deutlich erhöht. "Aber sie war trotzdem gut, denn sie hat die Regierung und die Armee unter Druck gesetzt."