DOMRADIO.DE: Seit Pfingsten 2023 gibt es die Firm-App jetzt. Was für Reaktionen kommen von denen, die sie benutzen?
Julian Heese (Bonifatiuswerk): Nachdem die App gestartet ist, sind jetzt die ersten Firmvorbereitungen mit dieser App abgeschlossen und die Rückmeldungen sind sehr positiv. Sowohl das Feedback als auch die Herkunft der Nutzer sind interessant.
Das sind nämlich nicht nur Gruppen aus Deutschland, sondern auch aus den Nachbarländern. Außerdem bekommen wir Anfragen von deutschsprachigen Gemeinden zum Beispiel in Asien oder Ozeanien. Die Firm-App ist also wirklich ein weltkirchliches, global umspannendes Produkt.
Natürlich ist so eine App ist etwas sehr Dynamisches und es gab auch die ein oder andere Kinderkrankheit. Die haben wir versucht, so gut es geht zu beheben.
DOMRADIO.DE: Und so bieten Sie jetzt ein Update der App an. Was ist besser geworden?
Heese: Ja, das Update ist seit August im App Store verfügbar. Wir haben zum Beispiel die Login-Performance verbessert. Das heißt, es dauert nicht mehr so lange, sich in die App einzuloggen. Wir haben auf vielfachen Wunsch der Gemeinden auch die Chatfunktion weiter ausgebaut. So kann man die Nachrichten jetzt nach neuen und alten sortieren und wird noch besser darauf hingewiesen, in welchen Chats es etwas Neues gibt.
Auch die Push-Nachrichten-Funktion haben wir im Bereich der Chats verbessert. Push-Nachrichten sind ein ganz wichtiges Thema, weil die App in gewisser Weise dadurch lebt: Man bekommt eine Pushnachricht aufs Handy, wird darauf hingewiesen, dass da etwas Neues ist – ein neuer Blogbeitrag, eine neue Umfrage, eine neue Aufgabe. Im Zuge des Updates kann der Moderator, der Gruppenleiter jeweils entscheiden, ob er den Firmbewerberinnen und -bewerbern für einen neu eingestellten Inhalt extra eine Pushnachricht aufs Handy schicken will.
Als letztes Goodie haben wir im Update auch noch die Veranstaltungen erweitert; jetzt kann man dort eine maximale Teilnehmerzahl einstellen. Das wurde vielfach von den Gemeinden gewünscht. Zum Beispiel kann man bei der Organisation der Firmungsfeier von vorneherein sagen: Wir haben Platz für 30 Firmbewerber, meldet euch über die App an und dann ist diese Veranstaltung eben begrenzt. Das ist wohl sehr hilfreich für die Gemeinden.
DOMRADIO.DE: Wer Apps nutzt, gibt immer auch Daten preis. Wie steht es um den Datenschutz Ihrer Firm-App bestellt?
Heese: Das Thema Datenschutz war für uns von Anfang wichtig. In unserer digitalisierten Welt braucht es einfach den Schutz von Daten. Insbesondere, weil wir hier auch über Daten von Minderjährigen sprechen. Wir haben das vielfach prüfen lassen durch unsere Anwälte, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass die App datenschutzkonform ist.
Auch das katholische Datenschutzzentrum in Dortmund, das für das Bonifatiuswerk verantwortlich ist, hat uns am 11. Dezember 2023 einen Bescheid ausgestellt, dass die App datenschutzkonform ist. Dem hat sich in der derzeitigen Ausgestaltung auch die kirchliche Datenschutzaufsicht nach eigener Prüfung angeschlossen. Ich kann also guten Gewissens sagen, dass die App datenschutzkonform ist. Das wurde uns von den zuständigen kirchlichen Datenschutz-Aufsichtsbehörden bestätigt.
DOMRADIO.DE: Damit es mit der App im Alltag optimal läuft, bietet das Bonifatiuswerk einen besonderen Service. Welchen genau?
Heese: Wer die App nutzen will, braucht sicherlich hin und wieder ein bisschen Unterstützung oder hat Rücksprachebedarf. Deshalb bieten wir regelmäßig Webinare an. Wenn etwa eine Gemeinde unsere Firm-App einmal kennenlernen und testen möchte, empfehle ich diese Webinare. Dort stellen wir die Funktionen der App vor, wie es etwa läuft, dass die Firmbewerber sozusagen in die App kommen, wie man sich frei für die Firma-App registrieren kann.
Dann haben wir noch die sogenannten "Meet & Ask"-Sprechstunden, die ebenfalls regelmäßig stattfinden. Dort steht unser Projektmanager Kevin Gniosdorz mit Rat und Tat zur Verfügung, wenn es um technische Fragen oder anderen Supportbedarf geht. Natürlich sind wir auch per Mail jederzeit erreichbar. Wir bieten ein umfassendes Supportangebot für alle Gemeinden.
DOMRADIO.DE: Was ist ganz grundsätzlich der Mehrwert dieser App extra für die Vorbereitung auf das Sakrament der heiligen Firmung?
Heese: Die App soll natürlich inhaltlich und organisatorisch die Firmvorbereitung in den Gemeinden erleichtern. Wobei uns ganz wichtig zu sagen ist, dass die App natürlich kein fertiger Firmkurs ist und nicht die Firmvorbereitung mit persönlichen Begegnungen ersetzen kann. Gerade die persönlichen Begegnungen sind sehr wichtig in der Firmvorbereitung. Glaube ist immer Beziehung und Glaube lebt auch von persönlichen Beziehungen. Das kann die App natürlich nicht ersetzen, aber sie kann wichtige inhaltliche und organisatorische Dinge im Rahmen der Firmvorbereitung vereinfachen.
Wir haben zum Beispiel eine umfangreiche Infoecke in der Firm-App, wo wir ganz verschiedene Impulse geben, aber auch basalen Fragen auf den Grund gehen: Was ziehe ich eigentlich zur Firmung an? Was erwartet mich, wenn ich gefirmt werde? Kann ich mich auch später firmen lassen? Da geben wir also auf klassische Fragen Antworten und erleichtern auch die Terminverwaltung.
Und was den Kontakt zu den Firmbewerbern angeht, braucht man mit der App eben keine anderen, nicht datenschutzkonformen WhatsApp-Gruppen mehr, sondern kann alles über die Firm-App im Sinne des Datenschutzes laufen lassen. Die Mischung aus inhaltlich und organisatorisch macht’s also; Schwerpunkt bleiben aber natürlich auch weiterhin die persönlichen Begegnungen in der Firmvorbereitung.
Das Interview führte Hilde Regeniter.
Firmaktion des Bonifatiuswerkes 2024
Das Bonifatiuswerk entwickelt jährlich ein neues Leitwort und Begleitmaterialien für die Firmkatechese in den Gemeinden. Mit dem Jahresthema und dem dazugehörigen Firmbegleitheft gibt das Bonifatiuswerk den Verantwortlichen in allen Pfarrgemeinden Deutschlands eine Hilfe für ihre Katechese an die Hand. Erarbeitet wird das Material von einem Beirat Religionspädagogik, der aus Theologen, Katecheten und auch Dozenten besteht.
