Beim traditionellen Spitzengespräch der Landesregierung mit den Kirchenleitungen sagte Bouffier am Dienstag in Frankfurt laut Mitteilung vom Mittwoch: "Es sind gerade diese schwierigen Zeiten, da suchen die Menschen besonders stark nach Orientierung. Viele finden sie im Glauben und bei den Kirchen."
Die Kirchen seien für viele Menschen ein "wichtiger Anker". Bouffier betonte: "Der Glaube gibt uns in schwierigen Zeiten besondere Hoffnung und Zuversicht."
Seelsorge leistet wichtigen Beitrag
Nicht zuletzt die Seelsorge in beiden Kirchen leiste einen wichtigen Beitrag. "Diese Arbeit ist für unser Allgemeinwohl unerlässlich", so Bouffier. Er sei beiden Kirchen für ihr Engagement für die Menschen in der Ukraine besonders dankbar.
"Von der Seelsorge und der Unterbringung in unserem Land bis hin zu Transporten mit Lebensmittelspenden in die Ukraine haben sie ein besonders starkes europäisches Zeichen der Solidarität gesetzt." Dieses Engagement sei von unschätzbarem Wert.
Erstmals seit Beginn der Pandemie kam nun die komplette Landesregierung mit den katholischen Bischöfen und den Repräsentanten der evangelischen Landeskirchen in Hessen zu einem persönlichen Treffen zusammen. Das Spitzengespräch hatte in den beiden Jahren zuvor coronabedingt nur in kleinem Rahmen oder als Videokonferenz stattfinden können.
Bätzing würdigt Bouffiers Arbeit
Es war zudem das letzte Spitzengespräch mit Bouffier, der seit fast zwölf Jahren hessischer Ministerpräsident ist und für den 31. Mai seinen Rücktritt angekündigt hat.
Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte: "In seinen politischen Ämtern hat Volker Bouffier den kontinuierlichen, konstruktiven und freundschaftlichen Austausch mit den beiden Konfessionen gepflegt." Dies habe eine große Vertrauensbasis auf beiden Seiten geschaffen.
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, würdigte Bouffier als "wichtigen Garanten dafür, dass die Stimme der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Politik und Gesellschaft Gehör fanden".
So habe Bouffier die Idee eines Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt 2021 von Anfang an voll unterstützt.