Bei einem Großbrand ist das gesamte Spendengut einer Hilfsorganisation in Köln vernichtet worden. Das Feuer in einem Lager im Stadtteil Kalk entstand am Sonntagabend und konnte nach etwa einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden, wie die Feuerwehr Köln am Montagmorgen mitteilte. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Am Gebäude der Diakonie Michaelshoven sei ein hoher Sachschaden entstanden.
Laut Polizei entwickelte sich während des Löscheinsatzes am Sonntagabend gegen 23 Uhr ein zweiter Brand wenige hundert Meterentfernt in einem Baucontainer. In beiden Fällen sei die Brandursache bislang ungeklärt. Wegen des Verdachts der vorsätzlichenBrandstiftung seien Ermittlungen aufgenommen worden. Geprüft werde dabei, ob zwischen beiden Brandorten ein Zusammenhang bestehe. Die Polizei bat Zeugen, sich zu melden. Zur Sicherung der umfangreichen Spurenlage wurde das Spendenlager beschlagnahmt, wie es hieß.
"Dramatischer Verlust"
Die Diakonie Michaelshoven ist ein selbstständiges Sozialunternehmen, das Mitglied der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ist. Der theologische Vorstand Rainer Schmidt sprach von einem "dramatischen Verlust". Das gesamte Warenlager für sechs Second-Hand-Geschäfte, in denen sich unter anderem Bürgergeldempfänger versorgen können, sei zerstört worden.
In dem 800 Quadratmeter großen Gebäude hätten sich neben Textilien auch Möbel und Haushaltswaren befunden. In dem Lager seien 30 Menschen beschäftigt, die jetzt nach Hause geschickt worden seien. Zugleich zeigte sich Schmidt erleichtert, dass keine Personenzu Schaden kamen.
Die Löscharbeiten am Spendenlager wurden laut Feuerwehr dadurch erschwert, dass in dem Gebäude eine große Menge von Kleidungsstücken gebrannt habe. Deswegen seien auch zusätzliche Feuerwehrleute hinzugeholt worden.
Die Diakonie Michaelshoven unterstützt seit 1950 in Köln und der Region Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, Senioren und Arbeitssuchende. In Einrichtungen an rund 250 Standorten sind nach eigenen Angaben rund 3.000 hauptamtliche und 650 ehrenamtliche Mitarbeitende tätig.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 20.1.2025 um 17:32 Uhr aktualisiert.