So heißt es in einer Erklärung der Bischöfe zum Wahlausgang. Die Wahrnehmung der Staatsbürgerschaft ende nicht mit dem Ende des Wahlprozesses.
"Mögen alle gemeinsam eine bessere Politik machen; eine Politik, die im Dienst des Gemeinwohls steht. Das ist, was wir im Gebet für unser Land erbitten", so die Bischöfe weiter. Zur Überwindung gesellschaftlicher Spaltung rief auch Kardinal Odilo Scherer auf. Im Interview von Vatican News forderte der Erzbischof von Sao Paulo die Wahlsieger auf, die Schwächsten in den Mittelpunkt zu stellen. Die Wahlverlierer wiederum müssten eine konstruktive Opposition bilden.
Neue Phase der Aussöhnung
"Machen wir Schluss mit den Stimmungen, die den Wahlprozess beschmutzen, Familien spalten und Freundschaften zerstören", mahnte der Kardinal.
Scherer appellierte an die Brasilianer, zu einer neuen Phase sozialer Aussöhnung beizutragen. Dass, wie in den vergangenen Wochen geschehen, "Gruppen verschiedener Konfessionen die Wahlkonfrontation als eine Art Kampf zwischen Gut und Böse dargestellt haben, ist nicht hinnehmbar", betonte er. "Eine solche Haltung verhindert jede rationale und zivilisierte Auseinandersetzung."
Jesus als "Bezugspunkt für die Christen"
Nicht dieser oder jener Kandidat, diese oder jene Partei, der Markt oder das Geld, sondern Jesus Christus sei der "wahre Bezugspunkt für die Christen", so Scherer. "Ich lade alle dazu ein, die Haltungen eines jeden zu überprüfen, ob sie tatsächlich mit dem Evangelium Jesu übereinstimmen, der dazu auffordert, sich für geschwisterliche Liebe, Gewaltlosigkeit und unermüdlichen Dienst an den Armen und Ausgegrenzten einzusetzen".