Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.
Vor einigen Wochen machte Coleridge Schlagzeilen mit der Aussage, er wolle verheiratete Männer der australischen Ureinwohner zu katholischen Priestern weihen dürfen. Ohne eine Ausnahmeregelung für verheiratete indigene Priester gebe es in diesen Kulturen keine Chance, Interessenten für den geistlichen Beruf anzuwerben, sagte Coleridge der Zeitung "The Australian".
Die jahrhundertealte Kirchenvorschrift des Pflichtzölibats für Priester werde "sehr wahrscheinlich" letztendlich doch vom Vatikan geändert.
Die Amazonas-Synode 2019 hatte sich in ihrem Schlussdokument angesichts des Priestermangels in entlegenen Regionen für Ausnahmen vom Pflichtzölibat ausgesprochen.
Lockerung des Zölibats?
Auch verlangten die Bischöfe und Teilnehmer ein weiteres Nachdenken über die Zulassung von Frauen zum Diakonat und eine stärkere Würdigung indigener Traditionen in der Kirche.
In seinem eigenen nachsynodalen Schreiben lehnte Papst Franziskus das Dokument der Teilnehmer zum Thema Lockerung des Zölibats zwar nicht ab; er befürwortete es aber auch nicht.
Geboren am 25. September 1948 in Melbourne, studierte der spätere Erzbischof Coleridge am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom und Jerusalem und wurde 1988 in Biblischer Exegese promoviert. Ab 1998 arbeitete er im vatikanischen Staatssekretariat. 2002 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in seinem Heimat-Erzbistum Melbourne. Unter Papst Benedikt XVI. wurde Coleridge dann 2006 Erzbischof von Canberra-Goulburn; 2012 folgte der Wechsel als Erzbischof nach Brisbane.