Brisbanes Erzbischof Coleridge wird 75 Jahre alt

Altersgrenze erreicht

Mark Coleridge, seit 2012 Erzbischof von Brisbane in Australien, wird an diesem Montag 75 Jahre alt. Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen.

Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.

Vor einigen Wochen machte Coleridge Schlagzeilen mit der Aussage, er wolle verheiratete Männer der australischen Ureinwohner zu katholischen Priestern weihen dürfen. Ohne eine Ausnahmeregelung für verheiratete indigene Priester gebe es in diesen Kulturen keine Chance, Interessenten für den geistlichen Beruf anzuwerben, sagte Coleridge der Zeitung "The Australian".

Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS (KNA)
Erzbischof Mark Coleridge / © Paul Haring/CNS ( KNA )

Die jahrhundertealte Kirchenvorschrift des Pflichtzölibats für Priester werde "sehr wahrscheinlich" letztendlich doch vom Vatikan geändert.

Die Amazonas-Synode 2019 hatte sich in ihrem Schlussdokument angesichts des Priestermangels in entlegenen Regionen für Ausnahmen vom Pflichtzölibat ausgesprochen.

Lockerung des Zölibats?

Auch verlangten die Bischöfe und Teilnehmer ein weiteres Nachdenken über die Zulassung von Frauen zum Diakonat und eine stärkere Würdigung indigener Traditionen in der Kirche.

In seinem eigenen nachsynodalen Schreiben lehnte Papst Franziskus das Dokument der Teilnehmer zum Thema Lockerung des Zölibats zwar nicht ab; er befürwortete es aber auch nicht.

Geboren am 25. September 1948 in Melbourne, studierte der spätere Erzbischof Coleridge am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom und Jerusalem und wurde 1988 in Biblischer Exegese promoviert. Ab 1998 arbeitete er im vatikanischen Staatssekretariat. 2002 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in seinem Heimat-Erzbistum Melbourne. Unter Papst Benedikt XVI. wurde Coleridge dann 2006 Erzbischof von Canberra-Goulburn; 2012 folgte der Wechsel als Erzbischof nach Brisbane.

Anteil der Christen in Australien sinkt auf unter 50 Prozent

Der Anteil der Christen in Australien ist laut neusten Statistiken erstmals seit Beginn der Erhebungen vor 110 Jahren auf unter 50 Prozent gesunken. Insgesamt bezeichnet sich eine steigende Zahl von Menschen als "nicht religiös", wie aus den am Dienstag vom Amt für Statistik (ABS) veröffentlichen Daten der Volkszählung 2021 hervorgeht. 44 Prozent identifizierten sich demnach als Christen, während es vor fünf Jahren noch 52 Prozent und vor zehn Jahren 61 Prozent gewesen seien.

Australien Flagge / © Larich (shutterstock)
Quelle:
KNA