Das teilte das an der Erarbeitung beteiligte Georg-Eckert-Institut (GEI) am Dienstag in Braunschweig mit. Die Handreichung sei aus Anlass der islamistisch motivierten Tötung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty im Oktober 2020 entstanden, so das für die Erforschung schulischer Bildungsmedien zuständige Leibniz-Institut. Das inhaltliche Spektrum der Beiträge reiche vom Umgang mit Reaktionen auf Schweigeminuten über Möglichkeiten der Arbeit zu Karikaturen und Satire bis hin zu Fragen von Schulentwicklung und Kommunikation in der Schulöffentlichkeit.
Das Klima in der Schule verändern
"Informationen zu Lebenswelten und spezifischen Erfahrungen von Jugendlichen - zum Beispiel mit Diskriminierung und Nichtzugehörigkeit - sollen Lehrkräften dabei helfen, die Wahrnehmungen und Gefühle und die mitunter irritierenden Reaktionen nach Anschlägen besser einzuschätzen und gemeinsam Formen des Gedenkens zu finden", erläuterte GEI-Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus. "Gesprächsangebote, Diskussionen und Austauschformate jenseits des klassischen Unterrichts zielen nicht nur auf den Moment der Beklemmung, sondern verändern grundsätzlich das Klima im Klassenraum und in der Schule."
Die 80-seitige Handreichung wurde laut GEI gemeinsam mit dem Online-Portal ufuq.de, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Museum für Islamische Kunst in Berlin und der Bildungsstätte Anne Frank erarbeitet. Die Beiträge gehen auf eine Webtalk-Reihe im Frühjahr 2021 zurück.