Bündnis "Wir haben es satt!" fordert nachhaltige Landwirtschaft

Nachhaltigkeit statt Großbetrieb

Ein Bündnis von Bauern, Wissenschaftlern und zivilgesellschaftlichen Organisationen protestiert für eine umweltverträglichere Agrarwirtschaft. Der Zusammenschluss fordert die Unterstützung von nachhaltig arbeitenden Landwirten.

Landwirt mit einem Traktor auf dem Feld / © Valentin Valkov (shutterstock)
Landwirt mit einem Traktor auf dem Feld / © Valentin Valkov ( shutterstock )

Die Demonstration unter dem Motto "Wir haben es satt!" beginnt um 12 Uhr mit einer Kundgebung am Brandenburger Tor, wie die Veranstalter am Montag in Berlin ankündigten. Auch die beiden kirchlichen Hilfsorganisationen Brot für die Welt und Misereor beteiligen sich an den Protesten. Im vergangenen Jahr gingen dafür rund 33.000 Menschen auf die Straße.

Das Bündnis fordert unter anderem die 60 Milliarden Euro an jährlichen EU-Agrargeldern müssten künftig die Landwirte besser unterstützen, die sich um eine nachhaltige Landwirtschaft bemühten, anstatt sie an industrielle Großbetriebe weiterzuleiten.

Landwirtschaft muss Klimaschutz unterstützen

Bei der anstehenden Reform müsse klar sein, dass Steuergeld die bäuerlichen Betriebe unterstütze, die Umwelt und Klima schützten, erklärte Bündnis-Sprecherin Saskia Richartz. Dafür müsse auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) eintreten. Auch Wissenschaftler Benjamin Bodirsky vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärte, die Landwirtschaft müsse ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Aus Sicht der Wissenschaft sei es entscheidend, dass die Bundesregierung klimaschonend arbeitenden Landwirten einen Wettbewerbsvorteil verschaffe. Anstelle von undifferenzierten Pauschalzahlungen sei eine Steuer auf umweltschädliche Stickstoffüberschüsse und finanzielle Anreize für Landwirte notwendig, die etwa Bodenkohlenstoff in der Humusschicht aufbauen.

Auszüge der Beschlüsse der UN-Klimakonferenz 2018

1,5-GRAD-ZIEL: Wissenschaftler aus aller Welt haben einen Bericht vorgelegt, demzufolge die Erderwärmung mit radikalen Maßnahmen noch auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau begrenzt werden kann - und sollte, denn zwei Grad Erwärmung hätten noch drastischere Folgen für Artensterben, Extremwetter, die menschliche Gesundheit und den Anstieg der Meeresspiegel. Umstritten war, wie prominent dieser 1,5-Grad-Bericht in der Gipfelerklärung vorkommen soll und welche Schlussfolgerungen gezogen werden.

Bei der bis zum 22. November dauernden Klimakonferenz wird über die künftige globale Klimafinanzierung verhandelt / © Patrick Pleul (dpa)
Bei der bis zum 22. November dauernden Klimakonferenz wird über die künftige globale Klimafinanzierung verhandelt / © Patrick Pleul ( dpa )
Quelle:
KNA