Der bulgarisch-orthodoxe Patriarch Neofit I. ist tot. Er starb am späten Mittwochabend im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in Sofia nach langer Krankheit an einem Multiorganversagen.
Neofit stand seit Februar 2013 an der Spitze der bulgarischen Orthodoxie. Seit vielen Jahren hatte er mit einer schwachen Gesundheit zu kämpfen und war zuletzt seit November wegen einer Lungenerkrankung im Krankenhaus. Die Wahl Neofits 2013 war die erste freie Patriarchenwahl seit dem Mittelalter. Die Besetzungen seit 1945 hatte die Kommunistische Partei beeinflusst.
"Ökumenisch offen"
Der ökumenisch offene Neofit versuchte in seiner Amtszeit als Patriarch, die Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen zu verbessern. Zuvor war das innerlich zerstrittene bulgarisch-orthodoxe Patriarchat 1998 unter seinem greisen Vorgänger Maxim aus dem Weltkirchenrat (ÖRK) ausgetreten; ein Wiedereintritt erfolgte bislang nicht. Papst Franziskus besuchte das Land 2019. Dabei kam es auch zu konstruktiven Gesprächen mit Patriarch Neofit und Mitgliedern des Heiligen Synods, obwohl andere orthodoxe Bischöfe sich ablehnend gezeigt hatten.