Bundespräsident lobt die Arbeit der Bahnhofsmissionen

"Das hat sich nicht erledigt"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Arbeit der Bahnhofsmissionen in Deutschland gewürdigt. Die seit 125 Jahren bestehenden Sozialeinrichtungen seien heute wie in ihrem Gründungsjahr 1894 unverzichtbar, so Steinmeier.

Logo der Bahnhofsmission / © Werner Schüring (KNA)
Logo der Bahnhofsmission / © Werner Schüring ( KNA )

Das sagte der Bundespräsident bei einem Besuch der Bahnhofsmission im Berliner Hauptbahnhof. "Bahnhofsmission, das hat sich nicht erledigt", unterstrich Steinmeier. Sie seien eine zentrale Anlaufstelle für Menschen in Notlagen und böten zudem Unterstützung für Reisende von der Einstiegshilfe an den Gleisen bis zur Begleitung von Kindern.

Traditioneller Besuch des Bundespräsidenten 

Steinmeier dankte den zahlreichen hauptamtlichen und 2.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern der bundesweit 104 Bahnhofsmissionen für ihren Einsatz an 365 Tagen im Jahr. Er habe den größten Respekt vor deren Arbeit, sagte der Bundespräsident.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender schenken Suppe für Bedürftige aus / © Britta Pedersen (dpa)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender schenken Suppe für Bedürftige aus / © Britta Pedersen ( dpa )

Besuche von Hilfe- und Obdachloseneinrichtungen gehören zur Tradition der Bundespräsidenten. Vergangenes Jahr besichtigte Steinmeier vor Weihnachten eine Wärmestube für Obdachlose in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche, im Jahr davor in der Bahnhofsmission am Berliner Bahnhof Zoo. 

Steinmeier engagierte sich ehrenamtlich für Obdachlose

Steinmeier hat zudem zum Thema Obdachlosigkeit promoviert und noch als Außenminister ehrenamtlich Brote in der Bahnhofsmission am Zoo geschmiert. Auch war er schon mit dem Kältebus der Berliner Stadtmission unterwegs.

Mehr als die Hälfte der jährlich etwa zwei Millionen Gäste in den Bahnhofsmissionen sind den Angabe zufolge in sozialen Schwierigkeiten wie Obdachlosigkeit, Armut, Einsamkeit oder Alkoholabhängigkeit. Darüber hinaus leisteten die Bahnhofsmissionen jährlich etwa 350.000 Reisehilfen.

Bahnhofsmissionen in Deutschland

Die Marke Bahnhofsmission wurde 1894 von christlichen und jüdischen Frauen gegründet. Sie wollten junge Frauen vom Land, die zur Arbeitssuche nach Berlin kamen, vor sozialer und sexueller Ausbeutung schützen. Heute gibt es an mehr als 100 Bahnhöfen bundesweit Standorte, die in Trägerschaft der beiden großen Kirchen stehen. Sie betreuen nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Menschen jährlich.

Täglich rollen neue Herausforderungen auf die Helfer der Bahnhofsmission zu / © Ina Rottscheidt (DR)
Täglich rollen neue Herausforderungen auf die Helfer der Bahnhofsmission zu / © Ina Rottscheidt ( DR )
Quelle:
epd