Bundespräsident Steinmeier in Köln über Heimat und den Dom

"Mer losse d‘r Dom in Kölle"

Kölns Oberbürgermeisterin Reker hat Am Samstag das Staatsoberhaupt im Kölner Rathaus empfangen. Anlass war ein Benefizkonzertes zum 175-jährigen Bestehen des Zentral-Dombau-Vereins und des Kölner Männer-Gesang-Vereins.

Steinmeier und Reker im Historischen Rathaus (Stadt Köln)
Steinmeier und Reker im Historischen Rathaus / ( Stadt Köln )

Am Samstagnachmittag hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier, im Kölner Rathaus empfangen. Begleitet wurde das Staatsoberhaupt von seiner Ehefrau Elke Büdenbender. Eine Stunde lang haben sich Steinmeier und geladene Gästen ausgetauscht. Es ging vor allem um die Themen Demokratie und Bürgerengagement.

Der Besuch in Köln steht insgesamt unter dem Thema "Bürgerengagement und demokratisches Leben". Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem Initiatoren der Initiativen "Köln stellt sich quer", "Mir all sin Kölle" und "Arsch huh" sowie Vertreter des gesellschaftlichen Lebens wie z.B. Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 und Erzbistum Köln, Evangelischer Kirchenverband Köln und DITIB.

"Arsch huh, Zäng ussenander"

Oberbürgermeisterin Henriette Reker wies in ihrer Rede ausdrücklich auf die lange Tradition zivilgesellschaftlichen Engagements und gelebte Toleranz hin. "Es gehört zu den besonderen Stärken unserer Stadtgesellschaft, dass die oft fröhliche, ausgelassene rheinische Lebensart sich, wenn es darauf ankommt, mit großer Ernsthaftigkeit verbindet."

Sie erinnerte an das legendäre Konzert mit zigtausenden Zuschauern und Demonstranten auf dem Chlodwigplatz im November 1992 "Arsch huh, Zäng ussenander", einem Markstein der liberalen und weltoffenen Grundauffassung Kölns gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Was ist Heimat, Herr Bundespräsident?

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bedankte sich bei den anwesenden Initiativen-Vertretern für ihren Einsatz für ein Miteinander ohne Ausgrenzung und "dass wir miteinander reden" und beschrieb in seiner Rede den Wandel des Begriffes "Heimat".

"Heimat ist da, wo ich verstanden werde und ich auch verstehe. Heimat bleibt nicht immer das, was sie ist, sie verändert sich. Wir müssen auch aufpassen, dass sie nicht unkenntlich wird." Und mit Bezug auf die "weise" Redewendung "Man soll doch die Kirche im Dorf lassen" gerade in der heutigen "Zeit der Aufgeregtheiten" schlug er den Bogen zu den Kölnerinnen und Kölnern, die diese Redewendung "verfeinerten" in "Mer losse d‘r Dom in Kölle". "Da steckt mehr Weisheit drin, als die Verfasser vielleicht geahnt haben."

Am Abend erwartet den Bundespräsidenten eine Festveranstaltung und ein Benefizkonzert in der Kölner Philharmonie. domradio.de überträgt live von der Veranstaltung.


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