Bundesweit großes Interesse an Leipziger Kirchbauprojekt

Zurück ins Zentrum

Das katholische Kirchbauprojekt im Leipziger Stadtzentrum stößt bundesweit auf großes Interesse. In den meisten Kirchengemeinden sei die Resonanz darauf sehr gut, sagte der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, am Mittwoch in Leipzig. Die deutschen Bischöfe haben zu einer Sonderkollekte am kommenden Wochenende für einen Neubau der Leipziger Propsteikirche aufgerufen.

Neues Rathaus in Leipzig: Hier soll die neue Propsteikirche entstehen (KNA)
Neues Rathaus in Leipzig: Hier soll die neue Propsteikirche entstehen / ( KNA )

Die Messestadt ist die einzige deutsche Metropole ohne repräsentatives katholisches Gotteshaus im Zentrum. Für das Projekt werden mindestens zehn Millionen Euro veranschlagt. Das Gotteshaus soll rund 600 Besuchern Platz bieten.

Nach Kriegszerstörung der früheren Propsteikirche erlaubte die SED nur einen Ersatzbau außerhalb der Innenstadt, der inzwischen stark baufällig ist. Mit dem neuen Gotteshaus will die Gemeinde wieder ins Zentrum zurückkehren. Der Bauplatz gegenüber dem Neuen Rathaus steht bereits fest, ein Architektenwettbewerb wird vorbereitet.

Reinelt räumte ein, es gebe Skeptiker, die auf den Verkauf oder Abriss von Sakralbauten in ihren Diözesen verwiesen. Aber die meisten verstünden die besondere Situation in Leipzig, wo die katholische Gemeinde stark wachse. «Sie sehen darin ein Signal für ganz Deutschland: Wo die Kirche es braucht, dort baut sie auch.»

Der Bischof plädierte für einen «kompakten Baukörper». Dieser solle nach außen Kirche symbolisieren und den Titel einer Dreifaltigkeitskirche künstlerisch zum Ausdruck bringen. Unter einem Dach müsse außer dem Ort des Gottesdienstes auch genug Platz für weitere Gemeinderäume sein. Gleichzeitig solle alles Offenheit ausstrahlen. «Wir bauen keinen Bunker», betonte Reinelt. Er sprach sich auch gegen einen «Betonklotz» aus.

Der Sakralbau wird nach Reinelts Angaben nach modernen ökologischen Maßstäben errichtet. Die Architekten müssten alle Techniken umweltgerechten Bauens daraufhin prüfen, ob sie bei dem Projekt verwendet werden können, forderte er. Dabei sollten sie mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zusammenarbeiten.