Caritas begrüßt Corona-Lockerungen in Seniorenheimen

"Wichtig ist die Eigenverantwortung"

Für die Feiertage werden in den Seniorenheimen die Corona-Regelungen gelockert. Rainer Schlaghecken ist Leiter des Düsseldorfer Pflegereferats der Caritas und hält sie für "ausgesprochen gut". Vor allem für die hochbetagten Bewohner.

Besuch in einem Altenheim / © Jonas Güttler (dpa)
Besuch in einem Altenheim / © Jonas Güttler ( dpa )

DOMRADIO.DE: Welche Lockerungen wird es für die Seniorenheime geben?

Rainer Schlaghecken, Referatsleiter für die Pflege des Caritasverbands Düsseldorf / © Inga Paas (Caritas Duesseldorf)
Rainer Schlaghecken, Referatsleiter für die Pflege des Caritasverbands Düsseldorf / © Inga Paas ( )

Rainer Schlaghecken (Referatsleiter für die Pflege der Caritas Düsseldorf): Es gibt Lockerungen für die Angehörigen, Besucher und Freunde der Bewohnerinnen und Bewohner. Für die Bewohner sind das ausgesprochen gute Regelungen. Zu den Feiertagen werden die rechtlichen Regelungen aufgelockert, damit die, zum Teil hochbetagten, Bewohner von ihren Angehörigen an den Weihnachtstagen Besuch erhalten können.

DOMRADIO.DE: Und wie sieht das mit dem Testen aus?

Schlaghecken: Man hat die die Test-Regelungen erheblich aufgelockert. Es reicht völlig aus, wenn die Angehörigen einen Tag vor dem Besuch einen Test gemacht haben und es dann mündlich angeben. Es wird nicht mehr direkt in der Einrichtung getestet, um halt den Zugang der Angehörigen zu erlauben.

DOMRADIO.DE: Muss das ein offizieller Test sein oder kann das auch einer sein, den ich zu Hause gemacht habe?

Schlaghecken: Ein Schnelltest reicht völlig aus.

DOMRADIO.DE: Es geht also auch um Eigenverantwortung. Man sollte auch auf keinen Fall ins Seniorenheim gehen, wenn man Erkältungs-Symptome hat.

Schlaghecken: Völlig richtig. Genau das wird natürlich weiterhin im Rezeptionsbereich abgefragt und geprüft. Die Mitarbeiter sind ja bereits über die Corona-Jahre hin entsprechend sensibilisiert und geschult und werden sicherlich auch ein Auge darauf haben. Aber wichtig ist natürlich was Sie sagen: Die Eigenverantwortung. Die Gruppe der hochbetagten Pflegebedürftigen ist die, die am meisten gefährdet ist und es ist im Sinne der Angehörigen dass man keine Infektion in die Einrichtung trägt.

DOMRADIO.DE: Sie begrüßen die Lockerungen. Setzen Sie die auch gleich in den Seniorenheimen der Caritas um?

Schlaghecken: Die Anweisung ist schon Anfang der Woche erfolgt und die Leitungen der Einrichtungen haben sich auf diese Lockerungen eingestellt.

DOMRADIO.DE: Entscheidend ist auch, dass möglichst viele alte Menschen in Seniorenheimen geimpft sind. Wie hoch schätzen Sie die Impfquote?

Schlaghecken: Das kann ich Ihnen genau sagen. Bei unseren Einrichtungen liegt die Impfquote bei 100 Prozent. Die Bewohner haben mittlerweile vollstes Verständnis. Sie wissen um die Gefahren der Erkrankung. Bei Neuaufnahmen ist es Voraussetzung, dass die neuen Bewohner geimpft sind, sonst werden sie gar nicht in die stationäre Einrichtung aufgenommen. So erklärt sich die hohe Quote.

DOMRADIO.DE: Wie wichtig ist es denn, dass an Weihnachten die Menschen auch Besucher bekommen?

Schlaghecken: Das ist von der sozialen Seite enorm wichtig. Das Weihnachtsfest ist traditionell das Fest der Familie. Für uns als katholischen Träger ist es eigentlich das bedeutendste Fest im gesamten Jahresverlauf. Wir sehen zu, dass wir auch immer ein entsprechend spirituelles Angebot haben, dass der Christ mit in der Einrichtung angeboten wird oder wenigstens einen Wortgottesdienst, damit eine feierliche Atmosphäre herrscht. Die Leute kleiden sich dann besonders an und es gibt natürlich ein gutes Festessen. Das hat immer einen ganz großen, feierlichen Rahmen und ist mit hoher Emotion verbunden.

Das Interview führte Heike Sicconi.

Quelle:
DR