Für alle anderen sei ein Euro pro Tag ein angemessener Preis, erklärte der Deutsche Caritasverband am Freitag in Freiburg. Es brauche jetzt mutige politische Entscheidungen, sagte Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Alte in Pflegeheimen und Kinder in Kitas müssten vor Hitze geschützt werden. Auch der erste Jahrestag der Flut an der Ahr und in Nordrhein-Westfalen mahne zum Handeln. "Es tut weh zu sehen, wie wenig Ehrgeiz und Fantasie die Politik hier bislang an den Tag legt", kritisierte sie. Es fehle auch an konkreten Entscheidungen, um den Flug- und Autoverkehr zu reduzieren. Unverständlich sei die Absage an ein Autobahn-Tempolimit.
Zugleich könne ein kostenloser ÖPNV für Geringverdiener auch ein Instrument für faire gesellschaftliche Teilhabe sein, so Welskop-Deffaa: "Wo sich auch Menschen mit wenig Geld Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln leisten können, sind Mobilitätswende und Inklusion keine Gegensätze."
Zuletzt hatte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein bundesweites Ticket für 69 Euro monatlich vorgeschlagen. Das derzeit stark nachgefragte 9-Euro-Ticket läuft Ende August aus.