"Die aktuelle Dienstwagenbesteuerung setzt erhebliche Fehlanreize für die Nutzung fossiler Dinosaurier und sie begünstigt fast ausschließlich einkommensstarke Bevölkerungskreise", erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Montag in Berlin.
Sie äußerte sich anlässlich der Vorstellung einer Studie des Forums Sozial-Ökologische Marktwirtschaft (FÖS), die der Caritasverband zusammen mit der Klima-Allianz Deutschland und dem WWF Deutschland in Auftrag gegeben hatte.
Private Nutzung von Dienstwagen als "geldwerter Vorteil" versteuert
Im Rahmen des sogenannten Dienstwagenprivilegs wird die private Nutzung von Dienstwagen als "geldwerter Vorteil" versteuert.
Anschaffungskosten, Reparaturen und Steuern sowie nach Vereinbarung auch die Spritkosten werden vom Arbeitgeber getragen. Mit einer Änderung der Besteuerungsregeln bei Dienstwagen solle erreicht werden, "dass sich klimaschädliche Verbrenner als Dienstwagen nicht mehr lohnen und stattdessen kleine und günstigere E-Autos stärker gefördert werden", fordert die Caritas mit dem WWF und der Klimaallianz.
Bremst den Klimaschutz aus
Der Studie zufolge fördert der Staat mit bis zu 5,5 Milliarden Euro jährlich den Absatz von Verbrenner-Autos. Davon profitiere aber nur etwa jeder Zehnte in der Bevölkerung, so die Studie, insbesondere die Einkommensstärksten mit einem Jahresbruttogehalt von mehr als 80.000 Euro.
Die aktuelle Form des Dienstwagenprivilegs bremse den Klimaschutz aus und sei sozial ungerecht. Der Abbau dieser Subventionen sei daher "dringend überfällig", erklärte Welskop-Deffaa. Auch sollten Firmenwagen ambulanter Pflegedienste anders und besser behandelt werden als Dienstwagen von Leitungskräften in Wirtschaftsunternehmen.
Die Pflegedienste nutzten bereits meist kleine E-Autos.