Bahnhöfe müssten grundsätzlich barrierearm sein, "für die ältere Dame mit Rollator ebenso wie für Eltern mit Kinderwagen". Weiter forderte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa in einer am Samstag in Berlin veröffentlichten Erklärung: "Wir brauchen an den Bahnhöfen Aufzüge, die funktionieren." Zudem benötigten sehbehinderte Menschen dort gut lesbare Anzeigetafeln und verständliche Ansagen.
Welskopp-Deffaa kritisierte, in der aktuellen Verkehrspolitik komme Barrierefreiheit deutlich zu kurz. Sie verlangte "ein Investitionsprogramm der Bahn, das nicht nur die Gleise optimiert". Es müsse große wie kleine Bahnhöfe umfassen und die Räume der Bahnhofsmissionen. Deren Serviceangebote schafften wesentliche Voraussetzungen für Barrierefreiheit.
Weiterhin viele Benachteiligungen
Die Präsidentin fügte hinzu: "Klimaschutz sozial gerecht heißt für die Caritas, Barrieren im öffentlichen Verkehrsnetz überall aus dem Weg zu räumen." Nach Einschätzung von Verbänden und Bischöfen erfahren Menschen mit Behinderungen weiterhin viele Benachteiligungen. Vertreter von Sozial- und Sportverbänden forderten mehr Inklusion.
Für die Deutsche Bischofskonferenz kritisierte der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke, trotz zahlreicher Verbesserungen sei "das inklusive Miteinander in vielen Bereichen nicht selbstverständlich". Auch die Kirche müsse sich etwa am Arbeitsmarkt noch stärker für den Einsatz von Menschen mit Behinderungen in die Pflicht nehmen.