Caritas: Für die Pflege müssten Union und SPD mehr vereinbaren

"Tropfen auf dem heißen Stein"

8.000 Stellen wollen Union und SPD in der Pflege schaffen. Das sei viel zu wenig, kommentiert die Caritas. Um sich für die Pflege der Zukunft aufzustellen, bräuchte es grundsätzlich bessere Bedingungen.

Caritas will mehr Stellen in der Pflege / © Patrick Pleul (dpa)
Caritas will mehr Stellen in der Pflege / © Patrick Pleul ( dpa )

Caritas-Präsident Peter Neher sieht in den – bei den Koalitionsverhandlungen genannten – 8.000 zusätzlichen Stellen in der Pflege "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Der Deutsche Caritasverband begrüße grundsätzlich die Einigung von Union und SPD bei dem Thema, sagte Neher der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag); gebraucht würden aber erheblich mehr Stellen. Zugleich forderte er Unterstützung für die sogenannte generalistische Pflegeausbildung.

Bessere Arbeitsbedingungen

Wichtig sei, so der Caritas-Präsident, dass die Finanzierung der neuen Stellen zu keiner zusätzlichen Belastung des Eigenanteils Pflegebedürftiger in Heimen führe. Ein weiterer Bestandteil eines Sofortprogramms Pflege müssten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte sein. Dazu gehört für Neher eine Investition in die Ausbildung, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Die Caritas begrüße alle Maßnahmen, die Qualifizierung stärken. Ein wichtiger Beitrag zur "generalistischen Pflegeausbildung" wäre, so Neher, eine Anschubfinanzierung für Pflegeschulen, "damit diese künftig gut gerüstet in die neue Ausbildung starten können".

SPD verteidigt Pläne

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und SPD-Chefunterhändlerin für Pflege in den Koalitionsverhandlungen mit der Union, wies die Kritik von Patientenschützern an den Pflegeplänen zurück. "Wir legen ein Sofortprogramm auf und bekennen uns dazu, die Pflege in vielen Bereichen weiter zu verbessern", sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Dreyer kündigte weitere Personalaufstockungen über die genannten 8.000 Stellen hinaus an. Es werde gelingen, durch bessere Bezahlung mehr Personal zu gewinnen.


Quelle:
KNA