"Die generalistische Pflegeausbildung ist die längst überfällige Antwort auf die Herausforderungen unseres Gesundheitswesens", betonte Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der Bundestagsanhörung zum Entwurf eines Pflegeberufsgesetzes am Dienstag in Berlin. Mit einer nach Tätigkeitsfeldern getrennten Ausbildung lasse sich die Herausforderung des demografischen Wandels nicht mehr bewältigen. Der bisherige deutsche Sonderweg sei nicht "zukunftsfest".
Nach dem Gesetzentwurf sollen die bisher getrennten Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt werden. Geplant ist auch eine Abschaffung des teilweise zu zahlenden Schulgeldes sowie die Einführung eines Pflegestudiums. Gerechnet wird mit Mehrkosten von 320 Millionen Euro jährlich. Finanziert werden soll die Ausbildung durch Landesfonds, in die Bundesländer, die Kranken- und Pflegekassen, aber auch die Betriebe einzahlen, die nicht ausbilden.
Auch die beiden christlichen Krankenhausverbände stehen hinter der generalistischen Pflegeausbildung. Wichtig ist nach Ansicht der Verbände eine sorgfältige Ausgestaltung und Einführung von Curricula.
Die praktische Ausbildung müsse sich stärker an den erforderlichen Kompetenzen orientieren statt die Einsätze nur auf die Arbeitsfelder aufzuteilen. Der Erfolg der Reform hängt aus Sicht der Verbände zudem von einer ausreichenden Finanzierung ab.