Kommenden Montag findet im Bundestag eine öffentliche Anhörung zum geplanten Gesetz statt. "Wir plädieren mit der Generalistik für berufliche Entwicklungsmöglichkeiten statt starrer Lebensläufe", sagte der Vize-Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes, Ingo Morell, am Freitag.
Der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes, Christoph Radbruch, ergänzte: "Wir haben es in unseren Krankenhäusern mit immer mehr multimorbiden Patienten zu tun, die der klassischen Altenpflege zunehmend vertiefte Einblicke in die Medizin abverlange." Auf der anderen Seite müssten Krankenpfleger bereits in der Ausbildung den Umgang mit Hochbetagten erlernen.
Plädoyer für zusätzliche Assistenzausbildung
Wichtig ist nach Ansicht beider Verbände eine sorgfältige Ausgestaltung und Einführung von Curricula. Die praktische Ausbildung muss sich nach Ansicht der Krankenhausverbände stärker an den erforderlichen Kompetenzen orientieren statt die Einsätze lediglich auf die Arbeitsfelder aufzuteilen. Der Erfolg der Reform hänge auch von einer ausreichenden Finanzierung ab.
Um allen am Pflegeberuf Interessierten den Weg zu einem anerkannten Berufsabschluss zu eröffnen, plädieren die Verbände zudem für die ergänzende Einführung einer bundeseinheitlich geregelten Assistenzausbildung als Voraussetzung für eine weitere Qualifizierung in der Pflege.
Nach dem Gesetzentwurf sollen die bisher getrennten Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt werden. Geplant ist auch eine Abschaffung des teilweise zu zahlenden Schulgeldes sowie die Einführung eines Pflegestudiums. Gerechnet wird mit Mehrkosten von 320 Millionen Euro jährlich. Finanziert werden soll die Ausbildung durch Landesfonds, in die Bundesländer, die Kranken- und Pflegekassen, aber auch die Betriebe einzahlen, die nicht ausbilden.