Caritas International: Friedliche Wahl in Mali

"Positive Entwicklung möglich"

Laut Caritas International ist die Präsidentenwahl in Mali weitgehend ordnungsgemäß verlaufen. Grundsätzlich hofft Afrika-Referent Christoph Klitsch-Ott im domradio.de-Interview auf eine positive Entwicklung des Landes.

Präsidentenwahl in Mali (dpa)
Präsidentenwahl in Mali / ( dpa )

Mali sei einmal eines der Vorzeigeländer Nordafrikas gewesen, so Klisch-Ott am Montagmorgen (12.08.2013). Mit "gutem Willen" sei  es möglich, dass sich das Land auch in Zukunft wieder positiv entwickle. Eine Voraussetzung sei es, "die Islamisten wieder aus dem Norden zu vertreiben".

Nach der Schließung der Wahllokale hat im westafrikanischen Krisenstaat Mali am Sonntag die Auszählung der Stimmen der Präsidentenwahl begonnen. Das Ergebnis der Stichwahl soll frühestens am Mittwoch vorliegen.

Als Favorit galt der ehemalige Ministerpräsident Ibrahim Boubacar Keita (68), der in der ersten Runde fast 40 Prozent der Stimmen auf sich vereint hatte. Ex-Finanzminister Soumalia Cissé (63) hatte rund 19 Prozent der Stimmen bekommen und wurde als Außenseiter gehandelt.

Regen verhindert rege Beteiligung

Das gebeutelte Land leidet eineinhalb Jahre nach einem Militärputsch vor allem im Norden noch immer unter den Folgen des Krieges gegen Islamisten und Separatisten. Der neue Präsident soll es aus dem Chaos führen, die Volksgruppen versöhnen und Wirtschaft und Infrastruktur wieder aufbauen.

Über 6,5 Millionen Menschen waren erneut zu den Urnen gerufen. Die Beteiligung war Beobachtern zufolge verhaltener als vor zwei Wochen, als fast 50 Prozent der Wahlberechtigten teilnahmen. Heftige Regenfälle in dem teilweise sehr unwegsamen Wüstenstaat hielten die Menschen vor allem am Morgen von den Wahllokalen fern. Keita zeigte sich jedoch optimistisch: "Ich bin sicher, dass die Malier den klimatischen Bedingungen trotzen werden und die Wahlbeteiligung sogar noch höher sein wird als in der ersten Runde."

Über 2000 nationale und internationale Wahlbeobachter waren im Einsatz, um den Ablauf zu überwachen. Zudem sorgten Tausende afrikanische und französische Soldaten für die Sicherheit der Wähler. Wie schon beim ersten Wahlgang wurden keine nennenswerten Zwischenfälle gemeldet.

Putsch mit Folgen

Dschihadisten und Separatisten hatten im vergangenen Jahr in Mali im Zuge eines Militärputsches gegen den damaligen Präsidenten Amadou Toumani Touré den Norden unter ihre Kontrolle gebracht. Sie begingen bis zum militärischen Eingreifen Frankreichs im Januar schwere Menschenrechtsverletzungen. Zwar wurden sie seither weitgehend aus der Region vertrieben, jedoch wird etwa die Stadt Kidal weiter von Tuareg-Rebellen kontrolliert. Zudem leben weiterhin Hunderttausende Flüchtlinge in Lagern.

Beide Kandidaten kündigten an, das Ergebnis auch bei einer Niederlage akzeptieren zu wollen. "Ich liebe mein Land und ich respektiere seine Institutionen. Deshalb werde ich das Urteil der Urnen respektieren", betonte Cissé.


Quelle:
DR , dpa , KNA