Ein Entlastungspaket sei zwar dringend nötig, sagte Welskop-Deffaa am Freitag in Berlin. Die Mehrwertsteuersenkung sei aber "Hilfe mit der Gießkanne, die den einkommensarmen Haushalten zu wenig hilft". Zugleich schwäche sie das Preissignal, dass Energiesparen "geopolitisch und klimapolitisch das Gebot der Stunde" sei.
Der Caritasverband bekräftigte seine Forderung, Einnahmen aus der Mehrwertsteuer auf die Gasumlage für den sozialen Ausgleich zu nutzen.
"Klimapolitischer Irrsinn"
"Aus unseren Beratungsstellen der Caritas wissen wir, dass die rasant steigenden Gaspreise für viele Haushalte nicht zu schultern sind", sagte die Caritas-Präsidentin. Familien mit niedrigem Einkommen könnten sich mit Energieeinsparanstrengungen allein nicht vor Energiearmut schützen.
Sie betonte zugleich: "Statt weitere, neue klimaschädliche Subventionen einzuführen, müssen die bereits bestehenden zurückgefahren werden." Dass gleichzeitig erneuerbare Energien mit dem vollen Mehrwertsteuersatz belegt würden, sei auch aus klimapolitischer Sicht "ein Irrsinn".