Das forderte Frank Johannes Hensel, Sprecher der NRW-Caritasdirektoren, am Mittwoch in Köln. Ausgerechnet die Zukunftsinvestition Kindergrundsicherung finanzpolitisch aufzuhalten, sei fortschrittsfeindlich und unverantwortlich. "Parteiprofilierte Sparanstrengungen ausgerechnet bei diesem Thema sind völlig unpassend", erklärte Hensel.
Kindergrundsicherung im Bundestag diskutiert
Die von der Koalition vereinbarte Kindergrundsicherung soll ab 2025 ausgezahlt werden und bisherige Familienleistungen wie Kindergeld, Kinderzuschlag und Unterstützungen für Bildung und Teilhabe bündeln. Die von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) zugleich geplante Erhöhung der Leistungen lehnt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) aber ab.
"Auch wenn das Wort Kindergrundsicherung herzlich klingt, sind die Milliarden Euro für gute Kitas und Schulen, Sprachförderung und Arbeitsmarktförderung der Eltern möglicherweise besser angelegt", sagte Lindner zuletzt den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwoch).
Chancenverbesserung für Kinder
Die Caritas in NRW mahnte eine zügige Umsetzung der Kindergrundsicherung an. Sie sei "eines der zentralen Reformprojekte der Ampel, bei dem Bürokratieabbau, Chancenverbesserung und Zukunftssicherung Hand in Hand gehen", erklärte der Kölner Caritasdirektor Hensel. "Rund ein Fünftel aller Kinder in Deutschland leben in Armut – das sind mehr als drei Millionen Kinder." Sie benötigten konkrete Förderung und einen unkomplizierteren Zugang zu Unterstützungsleistungen. Bisher verfielen viel zu viele Ansprüche auf soziale Leistungen, weil Eltern den Weg durch die Bürokratie nicht fänden.