Insgesamt habe die Caritas 49,9 Millionen Euro Spenden für Fluthilfe erhalten, hieß es am Montag in Freiburg.
Die Diakonie meldete am Montag in Düsseldorf, für die Katastrophenhilfe seien weitere 25 Millionen Euro fest verplant. Die Gesamtspendeneinnahmen beliefen sich bislang auf 43,3 Millionen Euro. 11,3 Millionen Euro seien ausgegeben worden, davon 2,8 Millionen Euro als Soforthilfen.
Schwerpunkt: psychosoziale Begleitung
Den Schwerpunkt der Caritashilfen bilde bisher die psychosoziale Begleitung der Betroffenen. Die Flut habe tiefe Spuren in den Seelen der Menschen hinterlassen, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Bislang hätten rund 4.300 psychosoziale Beratungsgespräche stattgefunden. Die Mitarbeitenden ermunterten mit individuellen Hilfen auch "dort zum Neuanfang, wo die Verluste besonders schmerzen". Für die Beratungen richtete die Caritas 25 Fluthilfebüros ein. Außerdem würden Betroffene auch zu Hause besucht.
Die evangelische Kirche nimmt die Lage ähnlich wahr: "Der Seelsorgebedarf in der zermürbenden, sich hinziehenden Wiederaufbauphase ist enorm", sagte EKiR-Vizepräses Christoph Pistorius. Seelsorgende unterstützten Betroffene, die Erlebnisse aus der Flutnacht zu verarbeiten und ihren Alltag wieder zu bewältigen.
Baufachberatungen gehören zum Portfolio
Derzeit beginne die Caritas die Auszahlung von Hilfen für den Aufbau von privatem Wohnraum. Diese Gelder werden nachrangig nach staatlichen Leistungen und Versicherungsleistungen gezahlt.
An Soforthilfen wurden seit der Flut Mitte Juli 2021 demnach 2 Millionen Euro an 5.800 Haushalte gezahlt, außerdem 7,3 Millionen Euro Haushaltsbeihilfen. Etwa 6.400 Menschen konnten laut Caritas Sonderprogramme nutzen, beispielsweise Mutter-Kind-Kuren, Erholungsurlaube oder Mittagstische. Seit kurzem bietet die Caritas auch Baufachberatungen bei Sanierungen und Wiederaufbau an.
Diakonie hilft bei Grundlegendem
"Viele Menschen brauchen auch jetzt noch Unterstützung beim Wiederbeschaffen grundlegender Dinge wie Möbel und Haushaltsgeräte", erklärte die juristische Vorständin der Diakonie RWL, Kirsten Schwenke. Diese sogenannte Haushaltsbeihilfe, über die bereits drei Millionen Euro flossen, wird laut Diakonie RWL immer noch stark nachgefragt. Insgesamt seien hier 5,5 Millionen Euro eingeplant.
Weitere 10 Millionen Euro sieht der Sozialverband für den Wiederaufbau vor. Mit den Spendengeldern finanziert er zudem die Stellen von 45 Mitarbeitenden in zehn mobilen Fluthilfeteams in den betroffenen Regionen, die zum Beispiel bei der Beantragung staatlicher Hilfen unterstützen.