Caritas zeigt sich über Leistungskürzungen besorgt

Schlimme Aussichten

Vor dem Hintergrund der Planungen für den Bundeshaushalt 2024 warnt die Caritas im Erzbistum Köln vor Einsparungen bei arbeitsmarktpolitischen Leistungen für Menschen, die Bürgergeld beziehen. Das seien schlimme Aussichten.

Symbolbild Jugendliche mit leerem Geldbeutel / © Chester-Alive (shutterstock)
Symbolbild Jugendliche mit leerem Geldbeutel / © Chester-Alive ( shutterstock )

Das trifft "Langzeitarbeitslose, viele Geflüchtete aus der Ukraine und auch Jugendliche im Sozialleistungsbezug. Sie drohen noch weiter abgehängt zu werden", mahnte der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel am Freiag. 500 Millionen Euro wolle die Bundesregierung in diesem Bereich sparen, so der katholische Verband.

Mehr als 300.000 Personen allein im Erzbistum Köln betroffen

Potenziell betroffen seien allein im Erzbistum Köln mehr als 300.000 Personen, die als "erwerbsfähige Leistungsberechtigte" auf Beratung, Begleitung und bisweilen auch öffentlich geförderte Beschäftigung angewiesen sind. In gemeinnützigen Betrieben der caritativen Beschäftigungsförderung, darunter Radstationen, Schreinereien und 23 Sozialkaufhäuser im Erzbistum, erhielten sie professionelle Anleitung, pädagogische Betreuung, Qualifizierung und berufsbezogene Sprachförderung.

Langzeitarbeitslose "bleiben außen vor"

"Angesichts der geplanten Kürzungen steht zu befürchten, dass die Jobcenter künftig das wenige Geld vor allem in die Förderung der Menschen, die leicht zu vermitteln sind, investieren werden", sagte Hensel. Langzeitarbeitslose, die nur in Sozialen Betrieben eine Chance auf Teilhabe am Arbeitsmarkt haben, "bleiben außen vor". 

Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. ist der Dachverband der katholischen Wohlfahrtspflege im Erzbistum Köln. Ihm sind 250 Mitglieder als Träger von mehr als 2.000 Diensten und Einrichtungen im Rheinland und den angrenzenden Kreisen angeschlossen.

Das Spektrum seiner Aufgaben reicht von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Kindergärten und Beratungsstellen, wie etwa Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung. Der Diözesan-Caritasverband berät seine Einrichtungen und Dienste in wirtschaftlichen Fragen und vertritt sie in Kirche, Gesellschaft und Politik. 

Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )
Quelle:
epd