Caritaspräsidentin und Caritasbischof reisen nach Südamerika

"Hilfsprojekte stärken"

Die Themen Flucht und Vertreibung sowie die Folgen des Klimawandels stehen im Zentrum einer Reise von Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa und Caritasbischof Stephan Burger nach Südamerika. Hilfsprojekte sollen gestärkt werden.

Symbolbild Flugzeug in der Luft / © ABCDstock (shutterstock)
Symbolbild Flugzeug in der Luft / © ABCDstock ( shutterstock )

Ab Sonntag und bis zum 20. Mai sind sie in Kolumbien und Venezuela Besuche bei kirchlichen Entwicklungsprojekten und Hilfsinitiativen geplant.

"Aus dem Krisenstaat Venezuela sind Millionen Menschen nach Kolumbien geflohen. Viele erleben massive Gewalt, insbesondere Frauen", sagte Burger am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg.

Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz ( KNA )

"Armut und Gewalt kann uns als Christinnen und Christen nirgendwo auf der Welt egal sein, sie muss uns vielmehr aufrütteln und zum Handeln bringen." Es gelte, die Hilfsprojekte von Kirche und Caritas zu stärken.

Herausforderungen und Katastrophen

Welskop-Deffaa sagte, in den beiden lateinamerikanischen Staaten kämpften Millionen ums Überleben. Hinzu komme die Klimakrise: "In diesem Jahr kündigt sich eine besondere Trockenheit in Kolumbien an, mit erheblichen Folgen für die Ernährungssicherheit der Menschen.

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Harald Oppitz (KNA)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Regenwald ist von Rodungen bedroht - mit ihm gehen wichtige CO2-Speicher verloren", so die Caritaspräsidentin. Gleichzeitig setze Venezuela weiter auf die Ausbeutung seiner Erdölvorkommen. "Diese wenigen Schlaglichter, die man leicht um Beispiele aus anderen Ländern Lateinamerikas erweitern könnte, zeigen die Bedeutung der Region in Blick auf den globalen Klimawandel."

Voller Terminkalender

Auf dem Programm der Delegation stehen Treffen mit Migranten, Klimaflüchtlingen und Indigenen sowie Besuche von Projekten. Geplant ist auch ein Austausch mit kolumbianischen Bischöfen und UN-Vertretern. Kolumbien leidet noch immer unter den Folgen eines Jahrzehnte währenden Bürgerkriegs. Friedensaktivisten werden ermordet. Der Ausgang von Friedensverhandlungen mit der paramilitärischen Gruppe ELN gilt als ungewiss.

Kirche Lateinamerikas in Zahlen

Lateinamerika heißt auch der "katholische Kontinent". Mehr als 537 Millionen und damit über 40 Prozent aller getauften Katholiken leben in dieser Weltregion, die maßgeblich durch vier Jahrhunderte spanischer und portugiesischer Kolonialgeschichte geprägt ist. Rund 86 Prozent der Menschen in Lateinamerika sind laut statistischen Angaben des Vatikan katholisch.

 (DR)
Quelle:
KNA