Dies galt vor allem für Trauerfälle, auf die die Erwachsenen unglaublich bestürzt reagiert haben, als wäre der Tod nicht vorgesehen, so Hübner gegenüber der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag).
"Als ich selbst mal mit einer Blinddarmentzündung in der letzten Sekunde ins Krankenhaus kam und auf der Schippe stand, dachte ich: Beim Leben ist nur eines klar, es wird enden. Es ist abstrus, dass wir uns erst kurz vor Schluss damit beschäftigen."
Leben soll sich wie Kindheit und Urlaub anfühlen
Über gutes Leben sagte Hübner: "Ich finde, das Leben müsste so sein, dass es sich wie Kindheit und Urlaub anfühlt." Heimat sei für ihn wichtig, fügte der im mecklenburgischen Neustrelitz geborene Künstler hinzu. "Wir haben sehr viel Wald, sehr viel Feld, sehr viel Wasser. Keine Autobahn, ganz wenig Bahnhöfe, gar keine Flugzeuge. Und ich habe gemerkt, das ist wie ein Kiel oder ein Sockel für mich. Von hier aus kann ich überall hinfliegen und alles machen. Deshalb ist es für mich wichtig geworden, immer wieder dort zu sein."
Hübner erzählte: Es gebe Landschaften wie im Süden Mecklenburgs, "meistens eine Mischung aus Hügelland, dichten Wäldern und klarem Wasser, die ein anderes Gefühl bei mir auslösen: alles beiseitelegen und nur noch herumliegen. Das kann ich auch richtig lange. Da ist absoluter Stillstand." Und weiter: "Es gibt schon Generationen, die sauer werden, wenn du mal zwei Tage nicht aufs Handy guckst. Die denken, du hast mit ihnen ein Problem. Aber für mich ist es nicht mein Sein. Ich hadere damit, wenn man mir das zum Sein machen will."
Hübner hat just erstmals Regie geführt. Er kümmerte sich um die Verfilmung von Thees Uhlmanns Roman "Sophia, der Tod und ich". Das Werk läuft seit heute (Donnerstag) in den Kinos.