"Ich hätte ihm deshalb gewünscht, dass er die vergangenen zehn Jahre ohne Benedikt hätte regieren können. Das wäre für ihn und seine Ideen für die Zukunft der Kirche sicher einfacher gewesen", sagte Sittler am Donnerstag dem Portal katholisch.de.
"Durch die ständige Präsenz seines Vorgängers und die Versuche konservativer Kreise, Benedikt für ihre Interessen zu benutzen, wurde Franziskus immer wieder ausgebremst.
Er hätte in den vergangenen Jahren sicher mehr erreichen können als Papst, wenn Benedikt nicht mehr dagewesen wäre", urteilte Sittler, der im Berliner Renaissance-Theater bei der jetzt beginnenden Wiederaufnahme von "Die zwei Päpste" Kardinal Jorge Mario Bergoglio, den späteren Papst Franziskus, spielt.
Sittler ist selber nicht katholisch
Sittler sagte, er selbst sei nicht katholisch und habe Schwierigkeiten mit einigen Positionen und Vertretern der katholischen Kirche: "Die katholische Kirche braucht dringend Reformen. Das Problem ist nur, dass die entsprechenden Initiativen viel zu langsam vorangehen." Insofern sei er skeptisch, ob sich etwas bewegen werde.
Mit Blick auf Benedikt XVI. sagte Sittler: "Für die Aufgabe als Papst war er aus meiner Sicht nicht geeignet. Da braucht es Fähigkeiten, die er nicht hatte - gerade, was das Zugehen auf die Menschen und die Kommunikation mit den einfachen Gläubigen angeht."
Für die katholische Kirche wäre es deshalb wohl besser gewesen, so Sittler, wenn Joseph Ratzinger nicht Papst geworden wäre. "Und vermutlich wäre auch er dankbar gewesen, wenn diese Aufgabe an ihm vorübergegangen wäre."