Franziskus ernannte Errazuriz 2013 zu einem von acht Kardinälen, die gemeinsam mit ihm eine Kurienreform im Vatikan voranbringen sollten. Zudem soll der sogenannte Kardinalsrat den Papst bei der Leitung der Weltkirche beraten.
Entlassung durch Missbrauchsskandal
Später fiel auf den Papstfreund Errazuriz jedoch der Schatten des chilenischen Missbrauchsskandals. Opfer beschuldigten ihn, den später verurteilten und 2021 gestorbenen Priester Fernando Karadima vor Strafverfolgung geschützt zu haben.
Im Oktober 2018 entließ Franziskus Errazuriz sowie zwei weitere Mitglieder aus seinem Beraterkreis.
Auch in Deutschland tätig
Errazuriz leitete seine Heimatdiözese Santiago von 1998 bis zu seiner Emeritierung im Dezember 2010. Zudem sammelte er über Jahrzehnte Erfahrungen in der Weltkirche. Unter anderem war er Generaloberer der Schönstatt-Patres und von 1971 bis 1990 in der Leitung der Schönstatt-Bewegung in Vallendar bei Koblenz tätig.
Von 2003 bis 2007 war Errazuriz Vorsitzender des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. Dem Kardinalskollegium gehört er seit 2001 an.