Christen demonstrieren in Schwerin gegen Rassismus

Ein Zeichen setzen

Beleidigungen in Grevesmühlen, Hitlergrüße in Schwerin, rechtsextreme Parolen in Warnemünde: In Mecklenburg-Vorpommern gab es mehrere mutmaßlich rassistische Vorfälle. Nun wollen Christen in Schwerin ein Zeichen setzen.

Gemeinsam gegen Rassismus / © Santypan (shutterstock)

Nach mehreren mutmaßlich rassistischen Vorfällen in Mecklenburg-Vorpommern wollen Christen in Schwerin gegen Rassismus protestieren. Die evangelische Domgemeinde in der Landeshauptstadtruft dazu auf, am Donnerstagabend eine Menschenkette um den Dom zu bilden. An der Aktion will auch der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße teilnehmen, wie das Erzbischöfliche Amt Schwerin mitteilte.

Ein Vorfall in Grevesmühlen am vergangenen Freitag hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Dort sind laut Polizei zwei Mädchen ghanaischer Abstammung von einer Gruppe Jugendlicher eingeschüchtert worden. Als die Eltern der Mädchen die Jugendlichen zur Rede stellen wollten, sei es zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen gekommen. Dabei seien auch fremdenfeindliche Beleidigungen gefallen. Erste Angaben, wonach eines der Mädchen körperlich verletzt worden sei, zog die Polizei später zurück.

20 Männer zeigen Hitlergruß

In Schwerin sollen rund 20 Männer auf einer Brücke gemeinsam den verbotenen Hitlergruß gezeigt haben. In Warnemünde sollen nach einem Public-Viewing zur Fußball-Europameisterschaft rechtsextreme Parolen gerufen worden und Polizisten angegriffen worden sein.

Die Protestaktion der Schweriner Domgemeinde steht unter dem Motto "Zeigt Euer Gesicht gegen Rassismus". Die Teilnehmer sind aufgerufen, Kerzen mitzubringen und sie an der Osterkerze im Dom anzuzünden. So soll eine "Lichterkette" entstehen. "Wir setzen ein Zeichen, dass in Mecklenburg-Vorpommern nicht Gewalt und Fremdenfeindlichkeit die Herrschaft ergriffen haben. Unser Bundesland ist und bleibt weltoffen, demokratisch und bunt und wir stehen als Gesellschaft zusammen", heißt es im Aufruf.

Die evangelische Schweriner Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt unterstützte den Aufruf und bat alle Kirchengemeinden im Land, sich anzuschließen. Nach Angaben eines Sprechers kann sie wegen einer Papstaudienz am Donnerstagmorgen in Rom nicht an der Aktion teilnehmen.

Quelle:
KNA