Christliche Gemeinden stopfen Schlaglöcher in Südafrika

Risse der Vergangenheit

Eine eher ungewöhnliche Alternative zum Gottesdienst haben christliche Gemeinden in Südafrika gefunden: Sie versammeln sich, um Schlaglöcher zu stopfen, wie die südafrikanische "Sunday Times" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.

Ein Weg mit Schlaglöchern / © Ikebana Art-studio (shutterstock)
Ein Weg mit Schlaglöchern / © Ikebana Art-studio ( shutterstock )

"Wenn die Regierung etwas nicht schafft, liegt es an uns, auszuhelfen", wird ein anglikanischer Priester zitiert, der an der Aktion teilnahm.

Anpacken für den Frieden

Allerdings diente die Versammlung in der Hauptstadt Pretoria nicht nur dazu, Südafrikas marodes und oft vernachlässigtes Straßennetz auszubessern. Im Fokus stand auch die Versöhnung zwischen den Volksgruppen. Vor 30 Jahren, im April 1994, fanden in Südafrika die ersten freien Wahlen statt; mit der Wahl Nelson Mandelas endete die Apartheid.

"Wir müssen versuchen, über unsere problematische gemeinsame Geschichte hinwegzusehen, selbst wenn das bedeutet, vereint zu Spaten und Eimer zu greifen, hinzuknien, und ein paar Schlaglöcher zu füllen", so der Pastor.

Apartheid in Südafrika

Das System der Rassentrennung diskriminierte die schwarze Bevölkerungsmehrheit und andere Bürger dunkler Hautfarbe massiv. Sie blieben von grundlegenden Rechten und wichtigen staatlichen Leistungen ausgeschlossen. Die Rassentrennung hatte über Jahrzehnte die Politik Südafrikas geprägt und die Gesellschaft gespalten. Das Wort Apartheid stammt aus dem Afrikaans, der Sprache der weißen Buren, und steht für "Getrenntheit". 

Kindheit in Südafrika am Ende der Apartheid / © privat (ak)
Kindheit in Südafrika am Ende der Apartheid / © privat ( ak )
Quelle:
KNA