Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" berichtete am Montag in München von einem Gebiet in der Größe Frankreichs, auf dem 1,7 Millionen Menschen wohnten, 15.000 davon Christen. Und diese Minderheit habe nun 100.000 Menschen aufgenommen, die vor Kämpfen im Nachbarland geflohen seien.
Wie der Apostolische Vikar von Mongo, Philippe Abbo Chen, dem Hilfswerk mitteilte, handelt es sich bei den aufgenommenen Flüchtlingen größtenteils um Kinder, alte Menschen und Frauen. "Wir bemühen uns, ihnen mit unseren beschränkten Ressourcen zu helfen, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt."
Zusammenleben mit muslimischer Mehrheit unterschiedlich
Das Zusammenleben mit der muslimischen Mehrheit zeichnete der katholische Geistliche differenziert. Christen könnten Gottesdienste und Prozessionen feiern. Probleme gebe es aber, wenn ein Muslim zum Christentum konvertiere. Mehrfach hätten Familien Gewalt angewendet, um eine Taufe zu verhindern.
Als problematisch schätzt Chen den Zuzug junger Imame ein, die im Sudan ausgebildet wurden. Diese zeigten eine radikalere Gangart und lehnten eine Zusammenarbeit mit anderen Religionen ab. "Das könnte langfristig zum Problem werden." Dennoch seien vielerorts christliche Geistliche hoch geachtet. Auch ihn selbst hätten Muslime schon mehrfach als Vermittler bei gewalttätigen Auseinandersetzungen angerufen. Die christliche Gemeinde wachse. Die vor zehn Jahren errichtete Kathedrale in Mongo sei bereits zu klein für die vielen Gottesdienstbesucher.