Das sei vergleichsweise wenig, aber wohl dem kalten und regnerischen Wetter geschuldet, sagte der hessische Motorradpfarrer Thorsten Heinrich dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Er sei auf einer elektrischen Harley-Davidson vorgefahren, sagte Heinrich. "Ich habe es gewagt, nach über 44 Jahren auf Verbrennern bin ich heute mit einem E-Motorrad zum Anlassen gekommen", leitete er
laut Predigtmanuskript den Gottesdienst ein.
Elektromobilität werde in Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein, sagte er vor der Motorrad-Gemeinde. Allerdings müsse er seine "Höllenmaschine ohne Lärm" während des Gottesdienstes wieder aufladen.
"Auf der Straße des Lebens"
Viele sagten auch von sich selbst: "Mein Akku ist leer", so Heinrich weiter. Die Seele müsse ebenfalls aufgeladen werden, um nicht auf "der Straße des Lebens" liegenzubleiben. Die Bibel sei dafür ein Benutzerhandbuch. Gott gebe Kraft und Lebensenergie.
Die Band "Reflex" gestaltete den Gottesdienst musikalisch. Anschließend fuhr der Motorrad-Korso eine Rundtour durch die Wetterau, begleitet von der Hessischen Motorradkradstaffel der Polizei.
Nach 13 Jahren beendet Heinrich seine Arbeit als Motorradpfarrer
Thorsten Heinrich wird nach 13 Jahren zum Ende des Jahres seine Arbeit als Motorradpfarrer beenden, da die hessen-nassauische und die kurhessische Kirche die halbe Stelle streichen. Er werde daher für seine letzten Berufsjahre eine neue halbe Gemeindepfarrstelle übernehmen, sagte Heinrich.
Das "Anlassen" im Frühjahr und die Gedenkfahrt im Herbst werde es weiterhin geben, denn der Verband Christlicher Motorradfahrer (VCM) wolle weitermachen, betonte er. Er sei zuversichtlich, dass sich
motorradbegeisterte Pfarrerinnen oder Pfarrer ehrenamtlich beteiligten. Der VCM veranstaltete das "Anlassen" in diesem Jahr zum 43. Mal.