Christlicher Fanclub zur Situation des 1. FC Köln

Gemeinsames Gebet für Tore

In der vergangenen Saison lief es ziemlich gut für den 1. FC Köln. In der aktuellen Runde macht es die Mannschaft ihren Fans dagegen schwer. Der christliche Fanclub "Totale Offensive Köln" bezieht den Verein deshalb regelmäßig in ihre Fürbitten ein.

Fans des 1. FC Köln / © Jörg Carstensen (dpa)
Fans des 1. FC Köln / © Jörg Carstensen ( dpa )

domradio: Wie sehr leidet man als eingefleischter Fan, wenn der Club Spiel für Spiel verliert, beziehungsweise dieses Wochenende gab es immerhin ein Unentschieden?

Roland Junge (Präsident des Christlichen Fußball-Fanclubs "Totale Offensive Köln"): Wir leiden wirklich sehr. Jedes Mal, wenn man ein Spiel guckt, denken man: "Jetzt muss doch endlich mal was passieren." Aber leider treffen die das Tor nicht. Wir haben schon überlegt, ob wir irgendwo eine Voodoo-Puppe suchen müssen, um ihr einen Nagel aus dem Fuß zu ziehen, damit das endlich funktioniert.

domradio.de: Ein anderer Vorschlag wäre ja, den guten Draht nach oben anzuzapfen. Wie ist das bei Niederlagen-Serien. Bringt man da den FC in seinen Fürbitten unter? 

Junge: Ja, tun wir. Und das machen wir auch sehr gerne. Jedes Mal, wenn wir uns treffen und ein Spiel schauen, ist vorher normalerweise ein Gebet angesagt. Von daher findet das sehr große Verwendung bei uns.

domradio.de: Man muss ja auch sagen: Am Ende waren es nicht nur schlechte Spiele - trotz der Niederlagen. Was ist ihre Erklärung - warum sind da einfach keine Tore gefallen in letzter Zeit? 

Junge: Das können wir uns alle nicht wirklich erklären, aber wir halten die Transferpolitik für zu dünn in diesem Jahr. Wenn man das letzte Jahr analysiert, sieht man auch, dass die Tore meistens durch Modeste gefallen sind, durch den Stürmer, den wir hatten und der nun nach China gewechselt ist. Das Mittelfeld hat letzte Saison schon kaum Tore gemacht. Der Stürmer fehlt jetzt. Und das Mittelfeld macht nicht das, was es eigentlich machen soll.

domradio.de: Wenn wir mal nach Bayern schielen - da hat München den Trainer gewechselt, weil es da nicht so rund lief. Ist das ein Thema - Trainerwechsel? 

Junge: In der aktuellen Situation halte ich das für falsch. Peter Stöger (Trainer des 1. FC Köln, Anm. d. Red.) ist jemand, der Ruhe in den Verein gebracht hat. Es gibt andere Punkte, wo man vielleicht noch was dran drehen kann. Wir hoffen alle auf das Wintertransferfenster. Und im Endeffekt muss die Mannschaft als Kollektiv funktionieren - was im Kämpferischen auch schon sehr gut funktiert, aber der Abschluss fehlt noch. Die Hoffnung ist auf jeden Fall da - und wir werden auch nicht absteigen. 

Das Interview führte Verena Tröster.


Quelle:
DR