Der Papst äußerte sich am Mittwoch bei der wöchentlichen Videoansprache aus dem Vatikan. In seiner Katechesereihe über das Beten befasste sich Franziskus dieses Mal mit dem Gebet zu Maria.
Maria als weitere Miterlöserin?
In einigen konservativen Kreisen, geprägt durch übergroße Marienfrömmigkeit, gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Überlegungen, auch eine Initiative, die Kirche möge Maria - neben Jesus - zu einer weiteren Mittlerin, ja Miterlöserin erklären.
Demgegenüber betonte der Papst jetzt: "Christus ist der einzige Mittler" zwischen Gott und den Menschen, "es gibt keine Mit-Vermittler."
Erste Jüngerin Jesu
Gleichwohl habe die Muttergottes "als erste Jüngerin Jesu" eine besondere Rolle. Im Leben der Christen und daher auch beim Gebet nehme sie einen privilegierten Platz ein. Der gebühre ihr, weil sie zum einen den Sohn Gottes geboren habe und von Anfang immer auf ihn verwiesen habe. In einer Ikone der Ostkirche, der griechisch so genannten "Hodegetria" (Wegweiserin), komme dies besonders schön zum Ausdruck.
In seiner Ansprache einen Tag vor dem Hochfest Mariä Verkündigung am 25. März versicherte Franziskus den Gläubigen, Maria sei auch in der Pandemie immer nahe. "Das war sie auch jenen, die ihren irdischen Weg leider in Einsamkeit, ohne die Nähe ihrer Lieben, beenden mussten." Das Fest Mariä Verkündigung, neun Monate vor Weihnachten, gedenkt der Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria, dass sie Gottes Sohn empfangen und gebären werde.