41: Marienerscheinungen lassen sich bis ins frühe Christentum zurückverfolgen. So soll Maria im Jahr 41 dem heiligen Jakobus auf einer Säule erschienen sein. Das gesamte christliche Mittelalter hindurch blieb der typische Marien-Visionär männlich, erwachsen, zumeist Kleriker.
1531 erscheint dem Indio Juan Diego Cuauhtlatoatzin (1474-1548) in Guadalupe am nördlichen Stadtrand von Mexiko-Stadt viermal eine schöne Frau, die sich als "Maria, die Mutter des einzig wahren Gottes" bezeichnet.
1858: In dem kleinen Pyrenäenstädtchen Lourdes erscheint dem 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria. Laut den Berichten des Mädchens weist sie die als "weiße Dame" und als "Unbefleckte Empfängnis" auftretende Gottesmutter an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und den Bau einer Kapelle für Prozessionen zu bauen. Lourdes wird stilbildend für die folgenden Erscheinungen.
1917: Fatima ist der berühmteste Wallfahrtsort Portugals. Dort berichten drei Hirtenkinder zwischen sieben und zehn Jahren, ihnen sei mehrfach die Gottesmutter erschienen. Das Ereignis wiederholt sich im Monatsrhythmus über ein halbes Jahr. Am 13. Oktober 1917 kommen mehrere zehntausend Menschen und beobachten ein unerklärliches Sonnenphänomen. Danach hören die Erscheinungen auf. 1930 werden die Visionen von Fatima kirchlich anerkannt.
1981: Ein besonderer Fall ist Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. Hier dauern die angeblichen Erscheinungen nach Darstellung der Seher bis heute an und gehen in die Zehntausende. Der Vatikan zögert bis heute mit einer offiziellen Anerkennung. (kna)