Arnulf Salmen äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich sollten die Erkenntnisse der internen Erhebung ohne wissenschaftlichen Anspruch möglichst Anfang 2020 präsentiert werden.
Nun hoffe er, "dass wir im Laufe dieses Sommers Ergebnisse benennen können", ergänzte Salmen. Im Generalsekretariat der Ordensobernkonferenz in Bonn arbeite wegen der Corona-Pandemie gegenwärtig weniger Personal, etwa wegen Kinderbetreuung zu Hause.
Die Ordensobernkonferenz hatte die Erhebung nach eigenen Angaben im Mai 2019 bei einer nichtöffentlichen Mitgliederversammlung in Vallendar bei Koblenz einstimmig beschlossen. Es gehe um die Zahl der Missbrauchsopfer, die Zahlungen in Anerkennung des Leids, die Durchsicht von Personalakten, die Planung von Studien sowie um Schutzkonzepte und Ansprechpartner.
Dezember 2020 ins Auge gefasst
Die allgemeine Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche hatte unter anderem ergeben, dass zwischen 1946 und 2014 mindestens 1670 katholische Kleriker 3677 Minderjährige missbraucht haben sollen. Die Ordensobernkonferenz sprach von möglichen zusätzlichen Fällen in Klöstern.
Im Mai 2019 hatten mehr als 200 katholische Ordensleute in der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar über Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal in der Kirche diskutiert. Die nächste Mitgliederversammlung von Äbten, General- und Provinzoberen und Prioren der Ordensgemeinschaften sollte Salmen zufolge im Juni 2020 am selben Ort stattfinden.
Nun sei wegen der Corona-Pandemie aber der Dezember 2020 in Bonn ins Auge gefasst worden. Die Deutsche Ordensobernkonferenz ist die Interessenvertretung der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 13 450 Ordensfrauen und 3550 Ordensmännern in fast 1600 Klöstern.