Dänemark schafft christlichen Feiertag ab

Umstrittene Maßnahme

Dänemark will wegen höherer Verteidigungsausgaben einen christlichen Feiertag abschaffen. Ab 2024 wird es den seit dem 17. Jahrhundert begangenen "Store bededag“ als Feiertag nicht mehr geben. Kirchenvertreter protestieren dagegen.

Mehrfachraketenwerfer beim Abschuss auf den Kirkcudbright Ranges / © Cpl Nathan Tanuku (dpa)
Mehrfachraketenwerfer beim Abschuss auf den Kirkcudbright Ranges / © Cpl Nathan Tanuku ( dpa )
 © Sebastian Willnow (dpa)
© Sebastian Willnow ( dpa )

Das Parlament verabschiedete am Dienstag (1.3.) mit einer Mehrheit von 95 zu 68 Stimmen einen entsprechenden Gesetzentwurf. Ab kommendem Jahr wird damit der seit dem 17. Jahrhundert begangene "Store bededag" (Großer Gebetstag) als Feiertag abgeschafft. Er ist vergleichbar mit dem deutschen "Buß- und Bettag" und wird am vierten Freitag nach Ostern begangen. Die Maßnahme soll drei Milliarden dänische Kronen (400 Millionen Euro) einbringen.

In Deutschland war 1995 der evangelische Buß- und Bettag als arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag abgeschafft worden, um die Finanzierung der Pflegeversicherung zu sichern. Nur Sachsen blieb beim arbeitsfreien Feiertag. Die Maßnahme ist in der dänischen Bevölkerung stark umstritten.

Proteste von Kirchenvertretern

Anfang Februar demonstrierten etwa 50.000 Menschen vor dem Parlament in Kopenhagen. Vertreter der Kirchen protestierten gegen eine Einmischung der Regierung in kirchliche Angelegenheiten. Der evangelische Bischof von Viborg Stift, Henrik Stubkjaer, warnte davor, aus dem „großen Bet-Tag“ einen "großen Bombentag" zu machen.

Der "Store Bededag" ist auch in Grönland und auf den Färöer ein Feiertag. Bisher gibt es laut Medienberichten dort keine Anzeichen, dass die dortigen Regierungen den Feiertag ebenfalls abschaffen wollen.

Quelle:
KNA