Dänemark stellt Verbrennung Heiliger Schriften unter Strafe

Bis zu zwei Jahre Gefängnis

Nach monatelangen Diskussionen hat Dänemark die Verbrennung Heiliger Schriften unter Strafe gestellt. Die respektlose Behandlung von Heiligen Schriften kann demnach künftig mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden.

Koran, Thora und Bibel  / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Koran, Thora und Bibel / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Das Gesetz zur sogenannten "unangemessenen Behandlung von Schriften mit Bedeutung für Glaubensgemeinschaften" - oft als "Korangesetz" bezeichnet – wurde mit knapper Mehrheit im dänischen Parlament "Folketing" verabschiedet, wie Medien berichten. 

Die respektlose Behandlung von Schriften, etwa das Verbrennen des Korans, des heiligen Buchs der Muslime, kann künftig mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden.

Reaktion auf Koranverbrennungen

Die Regierung stellte den Gesetzesentwurf erstmals im August vor, nachdem es im Frühling und Sommer zu Verbrennungen gekommen war, die in mehreren muslimischen Ländern Empörung ausgelöst hatten. Der Gesetzentwurf hat sowohl im Folketing als auch außerhalb heftige Debatten ausgelöst. 

Durch die systematische Verhöhnung des Korans drohe sich die Terrorismusgefahr zu verschärfen, so die Regierung. Kunstwerke sind demnach teilweise vom neuen Gesetz ausgenommen.

Hilfswerk: Koranverbrennungen gefährden Christen im Nahen Osten

Öffentliche Verbrennungen und Schändungen des Korans gefährden nach Worten von missio Aachen auch Christinnen und Christen im Nahen Osten. "Sie werden in ihrer Heimat schnell für solche Aktionen in Mitverantwortung genommen und von politischen Scharfmachern als eine Art fünfte Kolonne des Westens denunziert und angefeindet. Das macht uns große Sorgen", sagte missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg am Dienstag.

Ein aufgeschlagener Koran / © Bernd Thissen (dpa)
Ein aufgeschlagener Koran / © Bernd Thissen ( dpa )
Quelle:
KNA