Wie das italienische Portal "Il Sismografo" (Samstag) berichtet, überreichte Kurienkardinal Antonio Tagle dem Staatsoberhaupt am Freitag einen Brief des Papstes. Darin bedankt Franziskus sich für die Möglichkeit eines Kirchbaus in dem islamischen Königreich. Zudem würdigt er das Interesse Al Khalifas, die Beziehungen zwischen Religionen und Kulturen zu stärken.
Der König seinerseits lobte die Rolle des Papstes im Dialog zwischen den Religionen und Zivilisationen. Damit trage das katholische Kirchenoberhaupt wesentlich zur Verbreitung der Werte der Geschwisterlichkeit aller Menschen, der Toleranz und des Zusammenlebens bei. Sein Land wolle die Beziehungen zum Heiligen Stuhl und zur katholischen Kirche weiter fördern.
Eröffnung der "Our Lady of Arabia" am Donnerstag
Der Delegation gehörten neben Tagle der Apostolische Nuntius in Kuwait, Katar und Bahrain, Erzbischof Eugene Nugent, an sowie der Apostolische Administrator für Nordarabien, der schweizerische Erzbischof Paul Hinder. Sie alle hatten an der Einweihung der neuen Kathedrale "Our Lady of Arabia" nahe der Hauptstadt Manama teilgenommen.
Die kirchliche Zeremonie leitete Kardinal Tagle. Bereits am Donnerstag war die Kathedrale durch Kronprinz Abdullah in Vertretung seines Vaters, König Al Khalifa, feierlich eröffnet worden. Der Bau des katholischen Gotteshauses "Our Lady of Arabia" gilt als Meilenstein der religiösen Öffnung in dem islamischen Königreich, das neben Saudi-Arabien, Katar und Kuwait kirchenadministrativ zum Apostolischen Vikariat Nordarabien gehört.
Neues Angebot für 80.000 katholischen Gläubigen in Bahrain
Die neue Kathedrale mit 2.300 Plätzen erweitert das Angebot der Gottesdienste für die etwa 80.000 katholischen Gläubigen in Bahrain erheblich. Auch Kirchenmitglieder im benachbarten Saudi-Arabien profitieren davon, weil sie insbesondere an hohen kirchlichen Feiertagen nach Bahrain einreisen und an den Messen teilnehmen können.
Saudi-Arabien verbietet jegliche öffentlichen nichtmuslimischen Feiern. Bahrain hingegen versteht sich als aufgeschlossenes und religionstolerantes Land.