Die eigentliche Seligsprechung geschah im Mai vergangenen Jahres in der vatikanischen Lateranbasilika.
Erzbischof Stephan Burger würdigte Jordan (1848-1918) bei einem Gottesdienst im Münster als "leuchtenden Zeugen". Er sei in einer Zeit großer innerkirchlicher Auseinandersetzungen "zum Ordensgründer und zum charismatischen Erneuerer von Kirche" geworden: "In einer ihm eigenen Weise lebt er seinen Glauben in allen Höhen und allen Tiefen und fühlt sich dabei doch von Gott getragen."
Wunder von Papst Franziskus anerkannt
Begonnen hatte der Seligsprechungsprozess für Jordan 1942 in Rom. Als erste Stufe zur Seligsprechung erklärte 2011 der damalige Papst Benedikt XVI. Jordan zum verehrungswürdigen Diener Gottes.
2020 anerkannte Papst Franziskus ein Wunder, das der Vermittlung Jordans zugeschrieben wird: Ein brasilianisches Ehepaar erwartete ein Kind, bei dem Ärzte eine unheilbare tödliche Krankheit diagnostiziert hatten. Das Mädchen wurde indes gesund geboren.
Johann Baptist Jordan, der den Ordensnamen Franziskus Maria vom Kreuz annahm, gründete nach Priesterweihe und Studienaufenthalten in Rom sowie im Libanon 1881 die "Gesellschaft des Göttlichen Erlösers"; sieben Jahre später folgte der weibliche Zweig des Ordens. Der Salvatorianer-Gemeinschaft gehören heute weltweit rund 2.000 Frauen und Männer in 40 Ländern an.