Stichwort Mariä Himmelfahrt

Das bedeutendste Marienfest

Die katholische Kirche begeht am 15. August das Hochfest Mariä Himmelfahrt.

Statue der Gottesmutter Maria / © Tanakorn Moolsarn (shutterstock)
Statue der Gottesmutter Maria / © Tanakorn Moolsarn ( shutterstock )

Es wurde 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erhoben und gilt als das bedeutendste Marienfest der römisch-katholischen Kirche, das auch in der orthodoxen Kirche gefeiert wird. Mariä Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag im Saarland sowie in Bayern, dort allerdings nur in Städten und Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Einen Gedenktag für die Gottesmutter Maria kennt das frühe Christentum bereits seit dem 5. Jahrhundert.

Heute mischen sich in dem Fest Tradition, tief empfundene Frömmigkeit und Volksglaube. Die Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel wurde 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erhoben, was zu einer Aufwertung des Marienfestes in der katholischen Kirche führte.

Feiertag ist mit Kräuterweihe verbunden

Das Fest ist in vielen Regionen, vor allem in Süddeutschland, mit einer Kräuterweihe verbunden und zeigt so eine enge Verbindung mit dem Brauchtum. Die geweihten Kräuter sollen Menschen und Nutztiere vor Gefahren wie Krankheit, Gewitter oder Feuer beschützen.

Auch der Reformator Martin Luther schätzte Maria als Glaubenszeugin und Beispiel menschlicher Demut. Eine Heiligenverehrung lehnt die evangelische Kirche aber ab. Heute bewertet die feministische Theologie die Figur Maria als Symbol für den weiblichen Anteil Gottes, der zur "Ganzwerdung" des Menschen beiträgt.

Himmelfahrt Marias nicht in Bibel beschrieben

Die Bibel berichtet nicht über eine Himmelfahrt Marias. Allerdings enthält die mittelalterliche religiöse Textsammlung "Legenda Aurea" (Goldene Legende) eine Erzählung, derzufolge Jesus seiner Mutter nach dem Tod erschien, um sie auf ihrem Weg in den Himmel zu begleiten.

Die Himmelfahrt ist zudem ein bekanntes religionsgeschichtliches Motiv: Die biblischen Erzählungen von Christi Himmelfahrt halten die Hoffnungen auf ein jenseitiges Paradies wach. Im Islam ist der Aufstieg des Religionsstifters Mohammed durch sieben Himmel bis vor Gottes Thron überliefert. Die moderne Theologie interpretiert den Himmel als ein endgültiges "Bei-Gott-Sein".

 

Quelle:
epd
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