Nordrhein-Westfalen lässt Martinsumzüge offenbar zu

Das "Hü und Hott" um den Heiligen Martin

In Nordrhein-Westfalen sollen laut einem Zeitungsbericht die Martinsumzüge doch grundsätzlich stattfinden dürfen. Voraussetzung ist aber, dass sich das Infektionsgeschehen bis dahin nicht maßgeblich verschlechtern sollte.

Sankt Martin / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Sankt Martin / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Die traditionellen Umzüge seien "grundsätzlich zulässig", zitiert die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (Dienstag) aus einem Schreiben des NRW-Gesundheitsministeriums an die Kommunalen Spitzenverbände. 

"Wir wollen den Kommunen, den Veranstaltern und den Teilnehmern der Martinsumzüge Sicherheit geben", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der Zeitung. Die Umzüge seien zulässig, wenn sich das Infektionsgeschehen bis dahin nicht maßgeblich verschlechtern sollte.

Entscheidungen stets vor Ort getroffen

Im Gegensatz zu geschlossenen Räumen gebe es im Freien deutlich geringere Infektionsrisiken, sagte Laumann weiter. Wenn die Veranstalter hier vernünftige Konzepte vorlegten und sich die Teilnehmer etwa an die Mindestabstandsregeln hielten, "kann man die Züge aus meiner Sicht stattfinden lassen".

Die Städte dürften jedoch Martinszüge auch begründet absagen oder einschränken. Die Entscheidungen würden stets vor Ort getroffen. Denkbar sei laut Landesregierung zum Beispiel der Verzicht auf ein Martinsfeuer nach dem Umzug, um zu vermeiden, dass sich viele Menschen an einem Ort versammeln.

Am Martinstag, der am 11. November begangen wird, veranstalten Gemeinden, Kindergärten und Schulen Sankt-Martins-Umzüge. Der Martinstag erinnert an den im November des Jahres 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt.

Sankt Martin, Bischof von Tours

Die nach dem heiligen Martin von Tours benannten Umzüge rund um den 11. November erinnern an die Legende, nach der Martin seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Martin wurde wohl 316/17 in der Stadt Sabaria geboren, dem im heutigen Ungarn gelegenen Szombathely (Steinamanger). Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin mit 18 Jahren taufen, quittierte den Militärdienst und wurde Eremit.

Sankt Martin / © jorisvo (shutterstock)
Quelle:
epd