In einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview des spanischen TV-Senders La Sexta sagte Franziskus: "Ein Unternehmen, das Mitarbeiter entlässt, um sich zu retten - das kann nicht die Lösung sein." Gerade in der jetzigen Notlage müsse man Menschen Schutz bieten, statt sie auf die Straße zu setzen.
Er sei zwei kein Wirtschaftsmanager und wisse nicht über alle Schwierigkeiten genau Bescheid, mit denen Lenker internationaler Konzerne derzeit zu kämpfen hätten. "Aber ich kenne die Probleme, die viele Angestellte bekommen, wenn sie ihren Job verlieren", betonte das Kirchenoberhaupt. Das Motto "Rette sich, wer kann", sei keinesfalls die richtige Herangehensweise. Vielmehr sei gesellschaftliche Solidarität gefragt.
Blick auf die ökonomischen Folgen der Pandemie
Auch in seiner Frühmesse am Montag ging der Papst auf die ökonomischen Folgen der Pandemie ein. In der vatikanischen Residenz Santa Marta betete er für all jene, die wegen der Krise in finanzielle Not gerieten. Leider falle dies auf die Familien zurück, beklagte Franziskus. "Lasst uns für alle beten, die dieses Problem haben."
Bereits am Wochenende hatte der Papst sich "sehr besorgt" über die möglichen Corona-Folgen für den globalen Arbeitsmarkt geäußert. Dem spanischen Portal "Religion Digital" sagte er, er werde die zuständige Vatikanbehörde eine entsprechende Analyse erstellen lassen. Die für Entwicklungsfragen zuständige Kurienabteilung solle auch darüber beraten, welche Maßnahmen zur Linderung der ökonomischen Verwerfungen ergriffen werden könnten.
Die Behörde wurde 2017 neu gegründet. Sie ist unter anderem für die Themenbereiche Menschenrechte, Flüchtlinge, humanitäre Hilfe, Ökologie und Entwicklung zuständig. Leiter ist der afrikanische Kurienkardinal Peter Turkson (71).