Der pakistanische Kardinal Joseph Coutts verurteilt den Vandalismus islamischer Jugendlicher in einem Hindu-Tempel. Einziges Ziel solcher Aktione sei, "Frieden und Harmonie zu stören, die normalerweise zwischen den meisten Muslimen und den religiösen Minderheiten in der Provinz herrschen", sagte Coutts dem asiatischen Pressedienst Ucanews an diesem Donnerstag. Der Erzbischof von Karatschi fügte hinzu: "Wir hoffen aber auch, dass die Polizei die Täter in Übereinstimmung mit dem Gesetz vor Gericht bringt."
Empörung unter den religiösen Minderheiten
Die Verwüstung im Tempel Mata Deval Bhittani in der Provinz Sindh sorgte für Empörung unter den religiösen Minderheiten in Sindh, nachdem erst kurz zuvor Berichten zufolge ein hinduistisches Mädchen gewaltsam zum Übertritt zum Islam gezwungen worden war. Die Zwangskonversion und die Verwüstung des Hindu-Tempels sind für den christlichen Soziologen und Professor Sabir Michael weitere Belege für die zunehmende Gewalt gegen religiöse Minderheiten in Sindh.
Unter den religiösen Minderheiten verbreite sich das Gefühl der "Ohnmacht" angesichts der Gewalt, sagte der Dozent der Universität Karatschi zu Ucanews. Mit Blick auf den angegriffenen Hindu-Tempel fügte er hinzu: "Das wird die Lage nur verschlimmern."
Sunnitisch-muslimische Mehrheit
Pakistan ist ein mehrheitlich sunnitisch-muslimisches Land. Seit Jahrzehnten geben Vertreter eines ultrakonservativen und teils militanten Islam in Gesellschaft, Politik und Militär den Ton an. Religiöse Minderheiten wie Christen und Hindus sowie die islamischen Minderheiten der Schiiten und Ahmadis werden unterdrückt und verfolgt.