Kirche fordert Ende der Gewalt im Königreich Eswatini

Demokratieproteste in Afrikas letzter Monarchie

Inmitten gewaltsamer Unruhen im Südafrikanischen Königreich Eswatini - ehemals Swasiland - hat die Kirche nun eine Rückkehr zu Ruhe und Dialog gefordert. Nur mit Gesprächen seien die Demokratieprobleme zu lösen, so der Bischof von Manzini.

Flagge des Königreichs Eswatini auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee (shutterstock)
Flagge des Königreichs Eswatini auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee ( shutterstock )

"Feuer mit Feuer zu bekämpfen, wird unser Land in Asche verwandeln", erklärte der Bischof von Manzini, Jose Luis Ponce de Leon, am Freitag. Der Friedensappell solle nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zugrundeliegenden Probleme für die Demokratieproteste nach wie vor ungelöst seien. Aber: "Inklusive und offene Gespräche" seien in der gegenwärtigen Lage der einzige Weg vorwärts, so der Geistliche.

Schwere Bürgerunruhen

Seit Wochenbeginn kommt es in Afrikas letzter absoluter Monarchie zu schweren Bürgerunruhen. Demonstranten steckten Gebäude in Brand, darunter Geschäfte in Besitz von König Mswati III. Zur Überwachung der Ausgangssperre wurden Polizei und Militär in die Straßen entsandt. Es soll mehrere Tote geben. Menschenrechtsorganisationen und die Afrikanische Union (AU) verurteilten die jüngste Gewalt durch die Sicherheitskräfte.

Internetsperre

Geschäfte bleiben auch am Freitag geschlossen, Flüge nach Eswatini wurden gestrichen. Bischof Ponce de Leon forderte die Behörden außerdem dazu auf, das Internet wiederherzustellen; dieses ist seit Wochenmitte blockiert. Unterdessen dementierte die Regierung in Mbabane Berichte, wonach sich der Monarch in das benachbarte Südafrika abgesetzt haben soll.

Eines der ärmsten Länder

Eswatini, ein bergiges Königreich zwischen Südafrika und Mosambik, zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Wiederholt geriet Mswati III. wegen seines autoritären Führungsstils in die Kritik. Die überwiegend jugendlichen Demonstranten fordern politische Reformen, darunter ein Mitspracherecht über den neuen Premierminister. Zuletzt waren auch Lehrkräfte und Studierende gegen Polizeibrutalität auf die Straße gegangen, nachdem Sicherheitskräfte einen Studenten erschossen hatten.


Quelle:
KNA