Die Pandemie sei "ein Einschnitt in unser aller Leben - und zwar quer durch die Gesellschaft", sagte Bätzing dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Samstag). Auch nach deren Ende sei es sinnvoll, "dieser Zeit und der vielen Toten regelmäßig zu gedenken", so der Limburger Bischof. Er will am Sonntag neben dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm in der Berliner Gedächtniskirche predigen.
Er würde begrüßen, wenn man ein Datum finden könnte, das positiv damit verbunden sei, "wie mit Wissen, Vernunft, Mut und politischer Klugheit der Weg aus einer existenziellen Krise gefunden wurde", sagte der Bischof. Vielleicht könne der Tag der ersten Impfung in Deutschland solch ein Datum sein.
Würdigung für alle Gestorbene
Bätzing dankte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dafür, dass er den Anstoß zu diesem Gedenktag gegeben habe. Der Prozess von Abschied und Trauer sei vor allem durch Kontaktbeschränkungen erschwert.
"Blockierte Trauer kann aber krank machen. Es ist wichtig, Abschied nehmen zu können - und die Menge der Trauergäste sagt in der Regel viel über die Wertschätzung der oder des Toten aus", sagte der Limburger Bischof. Wenn an diesem Tag die Deutschen der Corona-Toten gedenken, werde "jeder einzelne Gestorbene gewürdigt".