Bischof Bätzing für Weiterentwicklung der Sexuallehre

"Es steht Veränderung an"

Ziel formuliert: Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, wünscht sich eine intensive Auseinandersetzung über den Wunsch homosexueller Paare nach kirchlicher Segnung in der katholischen Kirche.

Homosexuelles Paar / © Jose Luis Carrascosa (shutterstock)
Homosexuelles Paar / © Jose Luis Carrascosa ( shutterstock )

"Die Menschen in homosexuellen Partnerschaften wollen den Segen der Kirche, und zwar nicht im Verborgenen. Sie wollen, dass die Kirche ihr Leben für so wertvoll hält, dass man ihm den Segen Gottes gibt und nicht vorenthält", sagte der Limburger Bischof dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag).

"Diesem Wunsch müssen wir uns stellen. Dafür brauchen wir eine intensive Auseinandersetzung. Wir können diese Fragen nicht mehr einfach mit Ja oder Nein beantworten. Das ist nicht möglich", betonte der Bischof.

"Es steht Veränderung an"

"Ich glaube, dass wir Homosexualität und gelebte Partnerschaften außerhalb der Ehe anders einschätzen müssen", fügte er hinzu. "Wir können nicht mehr weiter allein vom Naturrecht ausgehen, sondern müssen viel stärker in Kategorien von Fürsorge und personaler Verantwortung füreinander denken." Er wünsche sich in dieser Hinsicht eine Weiterentwicklung der katholischen Sexuallehre, sagte der Konferenz-Vorsitzende.

Er verstehe das Nein der Vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften, erläuterte Bätzing. Die Stellungnahme der Glaubenskongregation gebe den Stand der kirchlichen Lehre wieder. "Aber das hilft nichts, weil es längst eine pastorale Entwicklung gibt, die darüber hinausgeht. Und das bedeutet: Es steht Veränderung an", so Bätzing.


Bischof Georg Bätzing / © Sascha Steinbach (epa pool)
Bischof Georg Bätzing / © Sascha Steinbach ( epa pool )
Quelle:
KNA